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Rezension zu
Die Frauen vom Inselsalon

Wunderschöner Roman der Lust auf Mee(hr) macht

Von: Tanja Listl
05.04.2022

Norderney, Anfang des 20. Jahrhunderts: Die Fischerstochter und gebürtige Norderneyerin Frieda lernt die Berliner Unternehmertochter Margarete, genannt Grete, während deren Sommerfrische kennen. Die beiden gleichaltrigen Mädchen fassen schnell vertrauen zueinander und freunden sich trotz der zur damaligen Zeit geltenden Standesunterschiede an. Der Kontakt der beiden Freundinnen reißt auch dann nicht ab, als Grete mit ihrer Familie nach Berlin zurückkehrt. Fortan verbringen sie in den nächsten Jahren die Sommerferien zusammen. Für Frieda geht derweil ein Traum in Erfüllung, sie darf als Friseurgehilfin im angesehenen Inselsalon bei Familie Fisser arbeiten und es öffnet sich eine neue Welt für sie, denn der Inselsalon wird nicht nur von den ansässigen Insulanern aufgesucht, sondern auch prominente Kurgäste beehren die Fissers gerne. Grete hingegen schließt ihr Schuldbildung in verschiedenen Internaten ab und kehrt auch weiterhin aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen immer wieder auf die Insel zurück. Eines Tages lernt Frieda Joseph Graf Ritz zu Gartenstein kennen, der auf Norderney verweilt. Grete hingegen fühlt sich zunehmend zu dem fortschrittlichen Inselarzt Max Lubinus hingezogen. Für beide Frauen sind die Männer allerdings nicht standesgemäß. Kann sich trotzdem mehr daraus entwickeln? Als Frieda überstürzt eine Ehe eingeht, ändern sich an der innigen Freundschaft zu Grete nichts. Grete, die sich erfolgreich gegen die Konventionen ihrer Eltern auflehnen konnte, beginnt eine Ausbildung zur Krankenschwester im Seehospitz. Dann allerdings bricht ein Weltenbrand aus, der 1. Weltkrieg. Nicht nur auf Norderney werden die Karten neu gemischt ... Ein wunderschöner Roman von Sylvia Lott der definitiv Lust auf Mee(h)r macht. Getreu dem Motto: "Wind im Haar, Sonne im Gesicht, Meer im Blick - so fühlt sich Glück an." Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und wird durch die einfließenden plattdeutschen Dialoge aufgelockert. Hier muss man einfach das ein oder andere mal schmunzeln. Man kann sich sehr gut in die jeweiligen Charaktere versetzen und lernt viel über die Gepflogenheiten sowie politischen Aspekte der damaligen Zeit. Die Romanfiguren wirken allesamt authentisch, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Nicht zu vergessen ist der Klatsch im Inselsalon der Fissers. Absolute Leseempfehlung. Ich freue mich auf die Fortsetzung des Romans.

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