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Rezension zu
Lancelot

Poetisch und bildgewaltig, aber mit Längen

Von: Bücherbaronin
10.03.2022

830 Seiten umfasst dieser Beitrag zur Artus-Sage. Viel Lesestoff also für Fans des Mythos! Ein bisschen arg lang geraten ist trotzdem in meinen Augen Lancelots Kindheit und Jugend. Über fast 400 Seiten wird in epischer Breite von den ersten 18 Lebensjahren unseres Ich-Erzählers berichtet. Grundsätzlich ist das schon in Ordnung. Es passiert immer mal wieder etwas Spannendes oder Überraschendes, langweilig wird es nicht. Andererseits wollte ich auch endlich die anderen Figuren der Artus-Sage kennenlernen (oder wiedersehen, wie man’s nimmt). Da zieht sich die Erzählung schon etwas in die Länge. Als Lancelot und Arthur endlich aufeinandertreffen, hat die Geschichte für mich erst richtig angefangen. Dass ihre wachsende Freundschaft, das Wiedersehen mit Guinevere, der mysteriöse Merlin, die Ritter der Tafelrunde, all diese Elemente im Vergleich zu seinen Jugendjahren ein bisschen kurz kommen, war schade. Denn im letzten Drittel des Romans dreht die Geschichte erst richtig auf. All die aus der Sage bekannten Namen, von Parcefal über Mordred bis hin zu Gawain, tauchen auf und lassen den Mythos erst richtig lebendig werden. Poetisch und bildgewaltig Was die vorhandenen Längen in der ersten Hälfte von „Lancelot“ wettmacht, ist der bildgewaltige, ja fast poetische Schreibstil. Selbst wenn Kristian nur beschreibt, wie der junge Lancelot mit seinem Jagdvogel auf der Jagd ist, lässt er wundervolle Bilder entstehen. In diesem Stil kann man sich verlieren. Dazu trägt sicherlich auch die großartige Übersetzung von Julian Haefs bei. Und auch die Figurenzeichnung ist prima gelungen. Lancelot als Ich-Erzähler ist stets nachvollziehbar und glaubwürdig – mal übermütig und gedankenlos, mal klug und umsichtig. Auch die übrigen Charaktere bekommen Form und Farbe, da gab es nichts zu meckern. Die einzige Figur, an der ich wirklich zu knabbern hatte, war Merlin. Ich habe immer Nicol Williamsons großartigen Merlin aus „Excalibur“ vor Augen – an dem muss sich jeder Merlin messen, und Kristians Merlin konnte da nicht mithalten. Das ist aber mein ganz persönlicher Tick. Für alle Fans der Artus-Sage Ein herrlicher Schmöker über eine der schillerndsten Figuren der Artus-Sage: Mit „Lancelot“ serviert uns Giles Kristian historische Sagenliteratur in einem poetischen, bildgewaltigen Stil, der sich wunderbar liest. Da hat auch die eine oder andere erzählerische Länge nicht allzu sehr gestört. Wer die Artus-Sage mag, sollte einen Blick riskieren!

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