Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Lancelot

Giles Kristian

(5)
(6)
(4)
(0)
(0)
€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Lancelot

Von: Lupina15

30.03.2023

„Lancelot“ von Giles Kristian ist definitiv kein schnöder historischer Roman, bei dem man sich zwingen muss, weiterzulesen. Es ist eine epische (Helden-)Geschichte mit viel coming-of-age, found family und Drama. Aber alles hält sich die Waagschale und wer wie ich findet, dass die Beziehung zwischen Lancelot und Guinevere der interessanteste Aspekt der Artuslegende ist, der kommt hier voll auf seine Kosten. Ich muss gestehen, die ersten knapp 100 Seiten sind sehr zäh und die Geschichte hat mich dort beinahe verloren. Aber der steife Beginn sollte euch nicht abschrecken, denn die Geschichte nimmt bald Fahrt auf. Wir begegnen Lancelot als Kind, Sohn eines Königs. Sein Heimatort wird überfallen und seine große Reise beginnt. Über Umwege landet er auf der Insel der Herrin Nimue, wo er Freund- und Feindschaften schließt. Es entstehen die wichtigsten Beziehungen seines Lebens und wenn man sich ein wenig mit der Artuslegende auskennt, dann kann man ahnen, was noch kommt. Generell benötigt man aber kein Vorwissen, da Kristian verschiedene Stoffe zu seiner ganz eigenen Geschichte umwebt. Ein Blick in das Nachwort lohnt sich auch sehr, denn dort beschreibt der Autor seine Motivation. Zurück zum Plot: Lancelot wächst auf der Insel, doch sein volles Potential schöpft er erst im Kreis von Artus aus, dem er ungefähr in der Mitte des Buches begegnet. Seine Charakterentwicklung zu verfolgen hat unglaublich viel Spaß gemacht. Durch die Ich-Perspektive (gelegentlich unterbrochen durch Tier-Perspektiven) kennt man Lancelot sehr gut und durch die Dicke des Buches wächst er einem natürlich auch ans Herz. (Ich gebe zu, ich bin voreingenommen, denn Lancelot war schon immer mein liebster Ritter). Die Zeitsprünge der Geschichte sind relativ groß, aber man hat nie das Gefühl, etwas wichtiges verpasst zu haben. Alles fügt sich ganz harmonisch zusammen. Die Geschichte wird von einer gewissen Grundspannung getragen, denn sobald Guinevere und auch Arthur auf den Plan treten, weiß man, dass die Situation auf irgendeine Art und Weise eskalieren wird. Dieses Wissen ist schmerzhaft und auch die Geschichte ist schmerzhaft, aber auch so wunderschön. Was mich erstaunt hat, war die Fülle an Informationen zu Falknerei. Man kommt auch als Laie sehr gut mit und mir hat die Originalität daran gefallen. Ich hätte gut und gerne noch einmal 800 Seiten über Lancelot lesen können, vor allem weil sich diese 800 Seiten gar nicht so lang angefühlt haben. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, auch wenn es Kristian ab und an ein wenig zu blumig treibt (was er aber im Nachwort selbst eingesteht… sympathischer Typ, finde ich). Zum Glück wartet der Nachfolger „Camelot“ bereits, gelesen zu werden! Eine große Empfehlung von mir!

Lesen Sie weiter

Die Krieger Britanniens Ein kleiner Junge macht sich auf, sein Leben zu meistern. Ein feiger Verrat hat dafür gesorgt, dass seine Familie vernichtet wurde. Auf seiner Flucht bekommt er unerwartet Hilfe und somit eine neue Chance auf Leben. Eine Insel ist nun seine neue Heimat. Hier lernt er alles, was er braucht, um Kämpfen zu können. Doch dann nimmt das Schicksal ihm auch diese Heimat. Zur gleichen Zeit versucht Uther Pendragon Britannien zu einigen. Es ist ihm nicht vergönnt. Sein Tod schafft Raum für den nächsten großen Krieger Britanniens. Der kleine Junge ist inzwischen zum Mann herangewachsen und wird ihn unterstützen. Dies ist die Geschichte von Lancelot, dem ersten Ritter Britanniens und seiner Freundschaft zu Arthur und Guinevere. Freundschaft, Liebe, Macht, Krieg, Verrat und Intrigen begleiten das Leben dieser drei. Zunächst einmal habe ich mich beim Lesen dieses Buches gefragt, wieso mir der Autor Giles Kristian entgangen ist. „Lancelot“ ist ja nun nicht sein erster Roman mit historischem Hintergrund. Ich werde mir seine anderen Bücher jedenfalls mal aus der Nähe betrachten. Mir hat die Geschichte von Lancelot nämlich gut gefallen. Die Saga rund um König Arthur ist ja allgemein bekannt und auch die Beziehung zwischen diesem großen Krieger, der schönen Guinevere und Lancelot ist schon oft Handlung in Büchern und TV gewesen. Meistens wird von Arthur erzählt. Von seinen großen Taten und Kriegen und von seiner Liebe zu Guinevere. Lancelot wird dabei immer nur kurz erwähnt. (Außer in „Der erste Ritter“ mit Richard Gere, ich liebe diesen Film). Ich fand diesen Charakter hingegen schon immer wesentlich spannender als Arthur, also wollte ich die Erzählung über das Leben von Lancelot unbedingt lesen. Ich wurde nicht enttäuscht. Allerdings muss man es schon lieben, Geschichten zu lesen, die sehr umfangreich und ausschweifend sind. Giles Kristian erzählt das Leben dieses Kriegers nämlich sehr ausführlich. Angefangen bei seiner Kindheit in der fernen Heimat, über sein Leben auf der Insel bei der Herrin Nimue und später an der Seite von Arthur und darüber hinaus. Es ist tatsächlich so, dass gut die Hälfte des Romans schon vorbei ist, bevor man überhaupt Arthur begegnet. Auch sind die Ereignisse bis dahin jetzt nicht unbedingt wirklich spannend zu nennen, aber ich fand die Seiten trotzdem gelungen. Der Autor schildert richtig eindrucksvoll von dem Leben auf der Insel. Von den Gefühlen des Jungen und natürlich auch, wie er die schöne Guinevere wirklich kennengelernt hat. Ich habe ihm jedenfalls jedes Wort geglaubt. Bis hierhin ist es eine wirklich schöne Geschichte über Freundschaften und die erste Liebe. Dann, als Lancelot die Insel verlässt und Arthur die Treue schwört, verändert sich die Geschichte. Jetzt kommen ausführliche Schlachtenszenen dazu und Intrigen und Verrat. Mir hat gut gefallen, wie Giles Kristian das Leben dieses Kriegers geschildert hat. Auch die Freundschaft zwischen Lancelot und Arthur wird glaubwürdig geschildert und die Liebe zu der schönen Frau ebenfalls. Aber auch wie es sich mit den böseren Charakteren wie Mordred verhält, wird glaubhaft mit eingeflochten. Diese Geschichte hat einfach alles, was eine gute Saga ausmacht. In seinem Nachwort schildert der Autor, wie er überhaupt auf die Idee zu diesem Buch gekommen ist. Er gibt nochmal interessante Einblicke in sein Autorenleben. Man spürt deutlich, dass auch Giles Kristian mit der Saga von König Arthur aufgewachsen ist. Fazit: „Lancelot“ ist eine Geschichte über Freundschaft und Liebe, über Vertrauen und Verrat, Macht und Intrigen. Hier wird eine spannende Legende neu erzählt. Ich habe mich sehr gern von dieser Saga verzaubern lassen. Auch wenn es zu Beginn ein wenig Geduld bedurfte, um sich in dieser Geschichte zu verlieren, am Ende hat mich der Autor dann doch in seinen Bann gezogen und Camelot und Britannien sind vor meine Augen auferstanden. Gern mehr solcher schönen Geschichten.

Lesen Sie weiter

inFantasy Rezension Giles Kristian: Lancelot (Rezension) Kathrin-Marie by Kathrin-Marie April 01, 2022 Hallo, ich als Leseratte liebe es, wenn ich zwischendurch Bücher eines anderen Genres lesen kann. Dieses Mal war es eine echte Herausforderung. Fast 900 Seiten umfasst "Lancelot" von Giles Kristian. Schon immer fasziniert mich der Mythos rund um Lancelot, König Artus und die Ritter der Tafelrunde. Daher fühlte ich mich auch sehr geehrt, diesen Roman lesen zu dürfen. Grob gesagt, behandelt das Werk von Giles Kristian das ganze Leben des weltbekannten Ritters Lancelot. Das Buch startet mit der Kindheit und Jugend Lancelots. Hier gab es für mich leider einige unnötige Längen und die Handlung wurde so überflüssigerweise gestreckt. Trotzdem mag ich den Plot, denn es treten oft unvorhersehbare Ereignisse in Lancelots Leben ein, die das Buch nicht langweilig machen, sondern zu einer sehr spannenden Lektüre. Kommen wir zum für mich zentralen Mythos hinter der ganzen Sage: das Verhältnis zwischen Lancelot und König Artur. Der Roman schildert sehr ansehnlich, wie die Verbundenheit der Beiden zueinander entstand und erzählt uns auch von Lady Guinevere und natürlich von Merlin, dem Zauberer. Ab diesem Punkt hat mich "Lancelot" endgültig gepackt. Die Geschichte hat so eine Tiefe, beschreibt die Entwicklung der Figur Lancelot so vielseitig und beleuchtet seine Lebensgeschichte so bildreich, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Zugegeben, am Anfang hatte ich Respekt vor der Länge des Buches, doch ich bereue es nicht, diesen Schmöker gelesen zu haben. Mitreissend, spannend, hier und da mit ein paar Längen, aber die kann man locker verkraften. Nicht nur für Fans des Mythos ein Highlight. Toll! 4,5/5*

Lesen Sie weiter

„Lancelot“ von Giles Kristian (übersetzt von Julian Haefs) war seit langem mein erster Ausflug in das Genre der historischen Romane – und direkt ein Volltreffer! Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Titelcharakters, dem wir zuerst im Alter von acht Jahren begegnen. Protagonisten im Kindesalter haben eine Eigenart: Sie gehen mir schnell auf die Nerven. Hier war das jedoch überhaupt nicht der Fall. Die Erlebnisse seiner Kindheit prägen Lancelot ein Leben lang. Während seiner Zeit auf der Insel Karrek vor der Küste Britanniens wird er nicht nur zu dem herausragenden Kämpfer ausgebildet, der er später an der Seite Arthurs sein wird – er lernt auch Guinevere kennen. Die Verbindung zwischen den beiden, die später zum fatalen Dreieck wird, wurde schon in einigen Nacherzählungen der Artussage beschworen. Kristian gelingt es, der Geschichte durch Lancelots Perspektive eine neue Facette zu geben. Der innere Konflikt, den Lancelot sein Leben lang mit sich selbst ausfechten muss, steht den realistisch beschriebenen Kämpfen, die Kristian sehr mitreißend beschreibt, in nichts nach. Sprachlich bewegt sich der Roman auf hohem Niveau. Kristian benutzt gerne anspruchsvolle Satzkonstruktionen und auch Wörter, die in die damalige Zeit passen, trotzdem ist „Lancelot“ nicht sperrig zu lesen. Ein großes Lob an den Übersetzer. Auch Liebhaber epischer High Fantasy (zu denen ich mich ja auch zähle) werden das Buch genießen, denn es ist nicht nur atmosphärisch wie ein dicker Fantasy-Schmöker, auch die fantastischen Elemente (Druiden, Vorsehung, „Geistwanderung“) bereichern den Roman. „Lancelot“ ist die Lebensgeschichte eines großen Kämpfers. Es ist eine Geschichte um Liebe, Freundschaft, Pflichtgefühl, Verlust, Verrat und Trauer. Um das, was hätte sein können. Um verlorene Liebe, verlorene Ehre, verlorene Leben. „Lancelot“ bekommt von mir absolut verdiente 5 von 5 Sternen, mit Prädikat „Highlight“. Ich hoffe, dass die Fortsetzung „Camelot“ auch von Heyne übersetzt wird. Kristians Schreibstil ist schon recht komplex, den traue ich mir auf Englisch nicht so recht zu. Aber es gibt ja auch noch Kristians Wikinger-Saga auf Deutsch, in die ich auf jeden Fall reinschauen werde.

Lesen Sie weiter

Ein brutaler Überfall in der Nacht, dann die Vertreibung mit anschließender Flucht - Lancelots junges Leben hat sich von einer Sekunde auf die nächste schrecklich verändert. Der Königssohn, der die Natur so sehr liebt und sie gut lesen kann, muss ein neues Leben beginnen. Für die kleine Gruppe, bestehend aus der Königsfamilie sowie engem Gefolge, ist es ein erbitterter Überlebenkampf. Morgaine, die Schwester seiner Mutter Elaine, übernimmt die Verantwortung für das Kind und befreit ihn, nimmt ihn bei sich auf. Noch einmal ändert sich alles für Lancelot. Die Herrin, wie sie jeder nennt, versprüht eine Art Zauber über die Menschen, die ihr wiederum mit Ehrfurcht begegnen. Die Zeit seiner Ausbildung verbringt Lancelot nun auf der Insel, die wir Avalon nennen. Die Mädchen und Jungen werden getrennt voneinander unterrichtet. Lancelot erhält die besten Lehrjahre und entwickelt sich zum erstklassigen Krieger. Poetisch angehaucht und zugleich eindringlich ist die Sprache des Autoren. Mit seinem Schreibstil überrascht mich Giles Kristian sogleich positiv und kann mich für sich gewinnen. Die Lancelot-Sage, die ich bisher aus Sicht des Buches "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley kenne und liebe, wird hier neuartig erzählt. Im Original ist dazu bereits ein zweiter Band mit dem Namen "Camelot" erschienen. Der herangewachsene Lancelot wird neben Gawain der berühmteste der Ritter der Tafelrunde von König Artus sein, doch vorerst ist er ein Teenager. Es ist schön und aufschlussreich, die Geschichte aus Sicht des Jungen zu erfahren. So klar vergebe ich wohlverdiente fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle den Roman um die Lancelot-Sage uneingeschränkt weiter. Leser und Leserinnen von historischen wie phantastischen Romanen kommen hier voll auf ihre Kosten und können sich vom charmigen Lancelot verzaubern lassen. Mit seinen 832 Seiten kann man mit dem Buch viele, schöne und intensive Lesestunden verbringen.

Lesen Sie weiter

Da ich großes Interesse für englische Geschichte als auch Fantasy hege, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Ich freute mich auf Einblicke in Mythen und legendäre Schlachten, die Liebesgeschichte zwischen Lancelot, Guinevere und Arthur, Ritterlichkeit und Magie. Was habe ich bekommen? Einiges davon. Aber bei weitem nicht das, was ich mir erhofft hatte. Die Geschichte, die mit Lancelots Verlust seines Zuhauses und seiner Familie beginnt, zieht sich nach einem spannenden Prolog extrem in die Länge. Themen, die mich interessierten (s.o.), wurden nur unzureichend oder zu kurz behandelt. Andere Inhalte, wie die Beziehung zwischen Lancelot und seiner Sperberin hingegen zogen sich für mich zäh in die Länge und führten dazu, dass ich sehr lange für dieses Buch gebraucht habe. Ich konnte insgesamt den Charakteren viel abgewinnen, obwohl ich mir hinsichtlich deren Tiefe mehr gewünscht hätte. Insgesamt war es für mich eine potenziell gut geschriebene Neuerzählung eines bekannten Mythos der englischen Geschichte, in der Giles Kristian für mich leider nicht das volle Potenzial, welches bei seinem Schreibstil absolut da gewesen wäre, ausgeschöpft hat.

Lesen Sie weiter

Die Artus-Sage gehört zu Großbritannien wie die Queen, oder der Tower. Dieser Mythos ist unsterblich. Ein sagenhafter Großkönig, der Britannien um 500 n. Chr. gegen die eindringenden Sachsen, Angeln und Jüten verteidigt hat. Nach dem Tod seines „Vaters“ erbte Artus als Nachfolger, ein zerrissenes Land. Viele regionale Könige bekämpften zwar die Sachsen, aber hatten auch mit diplomatischen Schwertgefechten untereinander mehr wie genug zu tun. Die Artus-Sage ist ein historisches, legendäres Drama mit vielen Personen, die allerdings auch geschichtlich überhaupt nicht gesichert ist. Der mystische Druide Merlin, Lancelot, Gaiwan, Parzival, Bors u.a. boten dieses Epos viele individuelle Geschichten innerhalb der Sage. Hinzu kommen noch magische Gegenstände wie das Schwert Excalibur, oder die Suche nach dem Heiligen Gral u.a. und auch Camelot als Herrschaftssitz sind feste Bestandteile dieser Sage. Natürlich gibt es auch die christliche Komponente – eine Vereinigung von Kriegern an der Tafelrunde, als Schwertbrüder vereint, die für die Gerechtigkeit und den Frieden für Gott kämpfen. Es gibt unzählige Romane, Erzählungen und Filme über diesen legendären König und seine Ritter. Besonders hervorgehoben wird die Dreiecksgeschichte von Artus, seiner Gemahlin Guinevere und dem besten Freund und Gefährten Lancelot. Diese komplizierte Beziehungskiste ist der Anfang vom Ende und katapultiert Lancelot in eine dramatische und schicksalshafte Schlüsselgestalt. Aber wer war Prinz Lancelot eigentlich? Giles Kristian gibt in seinem vorliegenden Roman: „Lanceolot“ diesen begnadeten Kriegsfürsten und engsten Freund von Artus, ein literarisches Gesicht. Die Zukunft Britanniens liegt um Dunkeln. Die Herrschaft der Römer ist nur noch eine blasse Erinnerung. Doch das Land ist zerrüttet, und die Zeit des Großkönigs Uther Pendragon neigt sich dem Ende entgegen. Fernab von den Zentren der Macht, auf einer kleinen Insel im tosenden Meer, wächst ein Junge auf, dessen Geschicke mit denen des Landes auf schicksalhafte Weise verknüpft sind. Ein grausamer Verrat machte ihn zum Waisen. Er ist mittellos, doch große Lehrmeister teilen ihr Wissen mit ihm. Er ist geschickt, und weiß mit Tieren umzugehen. Seine unverbrüchliche Treue zu einem neuen König wird dem Land Hoffnung schenken. Seine Liebe zu einer mächtigen Frau wird es spalten. Dies ist die Geschichte von Lancelot. (Verlagsinfo) Giles Kristian hat sich sehr viel Mühe gegeben, ein authentisches Britannien zu präsentieren. Ein Land im Auf- und Umbruch – zwischen alten Göttern und dem Christengott, zwischen Herrschaftsansprüchen, Intrigen und Verrat und von einer Treue und Liebe, die als ein Muster spätere Jahrhunderte überdauern wird. Ist „Lancelot“ nun eher der Fantasy, oder dem Genre „Historischer Roman“ zuzuordnen. Giles Kristian hat sich für die Seite des Geschichtlichen entschieden. Der größte Kritikpunkt sind die ersten 400 Seiten, denn diese erzählen wie Lancelot vom verstörten Kind, über einen verliebten Jugendlichen, zum anfänglichen erwachsenen Krieger heranwächst. Das nimmt 50% der gesamten Handlung ein, und ist absolut überdimensioniert. Auch wenn hier seine ersten Freunde, seine „Liebe“ zu Guinevere, die ersten Bausteine seines Charakters formen, so tritt man hier manchmal länger auf ein, und der gleichen Stelle. Es gibt bis zum Auftauchen von Artus natürlich auch spannende, vielseitige Szenen, allein die Dialoge und das die Person von Merlin sind wirklich toll erzählt, aber vielleicht hätte man aus diesem Part den ersten Band einer Trilogie machen können?! Es hätte kürzer sein sollen, denn in den nächsten 400 Seiten gibt es auch Zeitsprünge von mehreren Jahren, die bestimmt interessant und nachhaltig hätten erzählt werden können. So stolpert man relativ fix an die Seite von Artus, dann in die Sachsenkriege, um dann von Artus per Eilauftrag ins Exil geschickt zu werden. Dieser kriegerische Auftrag soll Lancelot von Guinevere distanzieren, aber wahre Liebe kennt zeitlichen Grenzen und Lancelot brüderliche Treue und Liebe auch zu Artus erfüllen und beendet sein Schicksal, so wie man es erwartet hat. „Lancelot“ ist als Figur, als Charakter ist sehr ambivalent dargestellt. Der naive, tierfreundliche, und auch ehrgeizige Königssohn kann später hervorragend mit dem Schwert töten. Ein Fürst des Krieges und des Todes – aber in der Liebe bewegt und handelt er wie ein kleiner, naiver, von Amors Pfeilen getroffener Mann. Im Grunde weiß er, was er anrichtet, aber es ist ihm völlig egal, auch wenn es Menschenleben kosten wird. Der zweite Teil des Romans ist grandios. Das Zusammenspiel zwischen Artus und Lancelot ist sehr gut, aber zu wenig, manchmal zu oberflächlich erzählt. Auch die innenpolitische Brisanz, die Spannung unter den Königen von Britannien, Irland und Schottland gehen faktisch in dem Liebesdrama unter. Schade – denn Giles Kristian ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler. Der Autor konzentriert und orientiert sich an den klassischen Elementen der Sage. Excalibur, Camelot, Merlin, die Herrin vom See, Mordred usw. werden verwendet – mal mehr – mal weniger intensiv. Das Projekt „Lancelot“ wäre sehr gut gewesen, wenn es eine Trilogie gegeben hätte, kein eigenständiger Roman. Die Sage um Artus ist auch zu komplex, selbst wenn man sich auf einen Charakter fokussiert. Nichtsdestotrotz ist „Lancelot“ von Giles Kristian gut. Unterhaltsam, spannend erzählt und die Dialoge sind erstklassig. Man wird vielleicht von „Lancelot“ nicht vollumfänglich begeistert sein – aber den Autor sollte man sich verdammt gut merken. Fazit Dramatische Liebesgeschichte mit großartiger Action und tollen Charakteren. Der Autor hat mich überzeugt – die Geschichte hat viele Verbesserungen nötig. Ein Director’s Cut – wäre hervorragend. Michael Sterzik

Lesen Sie weiter

830 Seiten umfasst dieser Beitrag zur Artus-Sage. Viel Lesestoff also für Fans des Mythos! Ein bisschen arg lang geraten ist trotzdem in meinen Augen Lancelots Kindheit und Jugend. Über fast 400 Seiten wird in epischer Breite von den ersten 18 Lebensjahren unseres Ich-Erzählers berichtet. Grundsätzlich ist das schon in Ordnung. Es passiert immer mal wieder etwas Spannendes oder Überraschendes, langweilig wird es nicht. Andererseits wollte ich auch endlich die anderen Figuren der Artus-Sage kennenlernen (oder wiedersehen, wie man’s nimmt). Da zieht sich die Erzählung schon etwas in die Länge. Als Lancelot und Arthur endlich aufeinandertreffen, hat die Geschichte für mich erst richtig angefangen. Dass ihre wachsende Freundschaft, das Wiedersehen mit Guinevere, der mysteriöse Merlin, die Ritter der Tafelrunde, all diese Elemente im Vergleich zu seinen Jugendjahren ein bisschen kurz kommen, war schade. Denn im letzten Drittel des Romans dreht die Geschichte erst richtig auf. All die aus der Sage bekannten Namen, von Parcefal über Mordred bis hin zu Gawain, tauchen auf und lassen den Mythos erst richtig lebendig werden. Poetisch und bildgewaltig Was die vorhandenen Längen in der ersten Hälfte von „Lancelot“ wettmacht, ist der bildgewaltige, ja fast poetische Schreibstil. Selbst wenn Kristian nur beschreibt, wie der junge Lancelot mit seinem Jagdvogel auf der Jagd ist, lässt er wundervolle Bilder entstehen. In diesem Stil kann man sich verlieren. Dazu trägt sicherlich auch die großartige Übersetzung von Julian Haefs bei. Und auch die Figurenzeichnung ist prima gelungen. Lancelot als Ich-Erzähler ist stets nachvollziehbar und glaubwürdig – mal übermütig und gedankenlos, mal klug und umsichtig. Auch die übrigen Charaktere bekommen Form und Farbe, da gab es nichts zu meckern. Die einzige Figur, an der ich wirklich zu knabbern hatte, war Merlin. Ich habe immer Nicol Williamsons großartigen Merlin aus „Excalibur“ vor Augen – an dem muss sich jeder Merlin messen, und Kristians Merlin konnte da nicht mithalten. Das ist aber mein ganz persönlicher Tick. Für alle Fans der Artus-Sage Ein herrlicher Schmöker über eine der schillerndsten Figuren der Artus-Sage: Mit „Lancelot“ serviert uns Giles Kristian historische Sagenliteratur in einem poetischen, bildgewaltigen Stil, der sich wunderbar liest. Da hat auch die eine oder andere erzählerische Länge nicht allzu sehr gestört. Wer die Artus-Sage mag, sollte einen Blick riskieren!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.