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Rezension zu
Lost

Spannend, aber wenig glaubwürdig

Von: carola1475
09.02.2022

Captain Harry Peterson wird bei einem Bombenanschlag auf einer Militärbasis verletzt. Als er nach Tagen in einer weit entfernten Klinik von seiner Freundin Karene gefunden wird, weist er schwere Kopfverletzungen auf und hat alle Erinnerungen an die letzten Jahre verloren, so auch an Karene. Diese wendet sich verzweifelt an ihre alte Studienkollegin Augusta Bloom. Sie hofft, dass die Ermittlerin Licht in die rätselhaften Umstände bringen kann, denn direkt nach der Explosion wies Harry kaum einen Kratzer auf. Leona Deakin ist Psychologin und hat als Profilerin für die Polizei gearbeitet. Für das Setting in Militärkreisen hat sie offensichtlich gründlich recherchiert und beweist auch medizinische Kenntnisse, hier insbesondere die Gründe oder Ursachen einer Amnesie. Das alles ist jedoch für mich nicht so packend und interessant wie der erste Band der Reihe, „Mind Games“, in dem es um Psychopathologie geht. Besonders zu Beginn des Buchs wird oft auf Band 1 Bezug genommen. Die Beziehung zwischen Augusta Bloom und ihrem Geschäftspartner und Freund Marcus Jameson entwickelt sich nach dem am Ende von „Mind Games“ entstandenen Streit und monatelanger Funkstille etwas weiter, trotzdem bleiben die beiden Charaktere weiterhin zu blass. Die anderen beiden Protagonisten, Harry und Karene, sind etwas nahbarer, obwohl ihre Dialoge, vor allem in der Kennenlernphase der Beiden, mir zu hölzern sind und Karene sich eher wie ein Teenager verhält als wie eine Erwachsene. Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Schreibstil, die Handlung ist spannend und rasant, wenn auch unglaubwürdig und weit hergeholt, wie die unwahrscheinlich kooperativen Reaktionen der Polizei und der Navy, die Auffindesituation von Julian oder die Ereignisse im Ausland. Fast fühlte ich mich wie in einer James-Bond-Geschichte. Als Psychothriller kann ich „Lost“ nicht bezeichnen. Die Ausgangssituation des Buchs und die Schilderung von Harrys Amnesie und deren Auswirkungen könnten gute Voraussetzungen für spannende Ermittlungen sein, bis - Seraphine auftaucht, ein Charakter aus dem ersten Band. Es gibt keine schlüssige Erklärung für Blooms Beweggründe, Seraphine in die Ermittlungen einzubeziehen, genau so wenig wird klar, woher Seraphine all ihre Informationen hat. „Lost“ war für mich ein enttäuschendes Leseerlebnis, ich kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus und werde kein weiteres Buch der Autorin lesen. Das Cover ist sehr schön und aufwendig gemacht, hat aber nichts mit dem Inhalt des Buchs zu tun.

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