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Rezension zu
Im Versteck

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

In die Gedanken eines Serienmörders eintauchen

Von: Melanie E.
14.01.2022

"Im Versteck" ist ein Thriller, der mich wirklich zutiefst erschüttert hat. Es sind nicht die Morde alleine, sondern auch die Begebenheiten der Vergangenheit, die mich anwiderten und die Verletzlichkeit und Unschuld eines Kindes aufzeigen, welches tief in seinem Inneren verwundet wird. Es kotzt mich regelrecht an und macht mich hilflos. erschüttert komplett. Diesen Thriller zu lesen ist abgründig und definitiv nicht einen Moment lang leicht. Vorsicht Spoiler! Zumindest lässt es sich erahnen, was ich während des Lesens von "Im Versteck" empfunden habe. Es ist schwierig meine Gedanken und Gefühle so zu verpacken, dass ich die Story nicht widergebe, denn es wird sicherlich genügend Leser_innen geben, die der Autorin wohlgesonnen sind und ihre Bücher lesen möchten, ohne die Hintergründe in dieser Lebensgeschichte erkennen zu kennen. Paul hat innere Not und Angst, die ihn regelrecht zu einer Flucht befehlen. Ein leerstehendes Haus in der Einöde kann die Hilfe sein, die er benötigt, um wieder atmen zu können. Manchmal ist dieses vielleicht sinnig, aber je mehr ich in Pauls Leben eintauche, umso mehr erkenne ich den Menschen, der kaputt gemacht wurde und auch wenn niemals diese schwerwiegenden Taten entschuldigt werden können, habe ich dennoch Mitleid mit dieser wirklich kranken Seele und definitiv Wut auf die, die es verschuldet haben. Einen Menschen so zu brechen ist grausam und so ekelhaft, dass es schwer war gerade diese Szenen nicht zu nah an mich heranzulassen. Ich bin unsicher, ob es schon jemals ein Buch gab, welches mich einerseits fasziniert, aber auf der anderen Seite abgestoßen hat. Durch die Gedanken von Paul tauche ich authentisch in seinen Trieb, seine Wehrlosigkeit ein und es ist mir begreiflich, warum er so und nicht anders handelt. Es ist keine Entschuldigung, aber es ist ein Verstehen. Durch den Kauf des Hauses in der Einöde, macht sich Paul verdächtig, denn wer meidet Menschen und gibt sich damit zufrieden am Mühlstein zu sitzen? Irgendwann überschneiden sich die Ereignisse und Paul gerät in den Fokus der Mordkommission, die ihn bis in die Toskana verfolgen. "Im Versteck" kommt ohne große Spannung aus, bis hin zum Ende des Thrillers, indem sich die Ereignisse dermaßen überschlagen, dass es fast schon erschlägt. Als Leserin habe ich meine Vermutungen, was geschehen wird und es macht traurig. Ich vergebe eine Leseempfehlung mit dem Hinweis, dass es um einen Thriller handelt, der oftmals hart zu lesen war und mit meinen Augen und meinem Herzen gelesen, echt harter Stoff war. Sicherlich liegt dieses im Auge des Betrachters, aber für mich gab es Momente, in denen ich das Buch kurz zur Seite legen musste, um das Geschehen zu begreifen und sacken zu lassen. Menschen werden unterschiedlich reagieren, aber manches war für mich einfach abscheulich und widerwärtig, sodass ich auch mit dem Gedanken gespielt habe, das Lesen abzubrechen. Der Plot selbst ist hervorragend und der innere Zwiespalt, das kaputte Innere von Paul authentisch und glaubhaft.

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