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Rezension zu
Nordnacht

Ein Krieger entblößt sein Herz nicht, solange ihm keine Axt die Brust öffnet.

Von: thenerdybookbird
11.01.2022

Die Kriegerin Orka Schädelspalter hat sich zur Ruhe gesetzt und bewohnt mit ihrem Mann Thorkel und ihrem Sohn Breca ein Gehöft fernab der Zivilisation. Doch die vermeintliche Idylle währt nur kurz, als in Orkas Nachbarschaft Asgrims Gehöft angegriffen wird. Die Bewohner werden aufs Übelste zugerichtet und Asgrims Sohn bleibt spurlos verschwunden. Kaum hat Orka dieses Ereignis verarbeiten, steht ihr das gleiche Schicksal bevor. Wer sind diese Krieger und warum entführen sie Kinder? Dieses Buch ist wahrlich kein zimperliches Buch. Von Anfang an taucht man in eine Welt ein, die sich durch ihre Brutalität hervorhebt. Menschen werden verstümmelt, Kinder entführt, Hab und Gut zerstört und über allem schwebt der bittere Verrat von vermeintlichen Freunden. Nichts ist in dieser Welt sicher oder von Dauer, alles kann im Wimpernschlag eines Augenblicks schon verloren sein. Es ist wahrhaftig eine kalte und erbarmungslose Welt, die mir über dem Lesen schon den ein oder anderen Schauer über den Rücken beschert hat. Gerade aus diesem Grund hat mich das Buch sehr an die Serie „Vikings“ erinnert. Auch dort kann sich keiner der Charaktere länger in Sicherheit wiegen und muss ständig auf der Hut vor Verrat sein. Aber auch die Atmosphäre des Buches hat es mir sehr angetan. Wir begleiten drei verschiedene Charaktere, die abwechselnd die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählen. Dabei hat es zunächst den Anschein, als ob die Charaktere nichts miteinander zutun haben, aber gerade zum Ende hin bekommt man ein vages Gefühl, dass die Charaktere vielleicht doch mehr gemeinsam haben als gedacht. Allerdings hört das Buch auch an dieser Stelle auf. Dies hat bei mir den Eindruck ausgelöst, als ob ich nur einen wahnsinnig langen Prolog gelesen habe und als es endlich richtig spannend wurde, endet das Buch an dieser Stelle. Damit lässt das Buch mich etwas mit gemischten Gefühlen zurück, aber gleichzeitig freue ich mich sehr auf Band 2, denn dann wird hoffentlich endlich das Rätsel um die Kindesentführungen gelöst. In diesem Buch erlebt man deswegen nur die Geschichte der Kriegerin Orka Schädelspalter, dem geflohenen Sklaven Varg und der Kämpferin Elvar. Alle drei Geschichten sind spannend erzählt, wobei mir die Geschichte von Orka mit am besten gefallen hat, denn ich konnte ihren Schmerz und ihre Verzweiflung förmlich spüren. Zudem fand ich ihre Reise mit Virks Söhnen interessant. Zwar ist es ihr zunächst nicht recht, dass die beiden sie begleiten, da sie niemanden in ihren Rachefeldzug mithineinziehen will, aber bald schon merkt sie selbst, dass sie hin und wieder auf Unterstützung angewiesen ist. Dies macht sie in meinen Augen nicht schwach, sondern ziemlich stark. Den ehemaligen Slaven Varg kann ich dagegen am wenigsten einschätzen und bin auf jeden Fall gespannt, wie er sich noch im Verlauf der weiterführenden Bände entwickeln wird. Mir hat das Abenteuer nach Vigrid in die Welt von Nordnacht auf jeden Fall schon mal sehr gut gefallen, wenn ich auch nun eher das Gefühl habe, nur einen langen Prolog gelesen zu haben. Es bleibt zu hoffen, dass der zweite Band mehr Aufschluss darüber gibt, was in dieser Welt falsch läuft und freue mich schon sehr darauf, Orka Schädelspalter wiederzusehen. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einer Einführung in eine kalte und erbarmungslose Welt nicht abgeneigt ist und nach dem Ende der Serie „Viking“ dringend Nachschub braucht.

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