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Rezension zu
Das verlorene Paradies

Eine längst fällige Übersetzung

Von: books.of.aly
09.01.2022

Abdulrazak Gurnah bekam letztes Jahr den Literaturnobelpreis und ganz Feuilleton-Deutschland hatte eine Reaktion: Wer?! Es ist wirklich eine Schande, dass Abdulrazak Gurnah erst jetzt im deutschsprachigen Raum wahrgenommen wird, gab es doch sogar 1996, zwei Jahre nach Erscheinen, eine deutsche Übersetzung seines Werkes "Das verlorene Paradies". Aber wenigstens wird der Roman nun endlich auch hier verstärkt gelesen. Dass dieses Buch vor fast 30 Jahren geschrieben wurde, merkt man, meines Erachtens nach, beim Lesen kaum. Es fühlt sich leider nicht an, als würde Gurnah über Vergangenes schreiben - nein, er schreibt über Kolonialismus, Wirtschaft, Habgier, Menschenhandel in einem zeitlosen Ton, der das unangenehme Gefühl herauskitzelt, dass es immer Menschen gibt, denen es besser als anderen geht und die diesen Vorteil zu ihren Gunsten ausnutzen. Und dass vor allem weiße Menschen sich immer gerne nehmen, was sie wollen, ohne Rücksicht auf Verluste. "Das verlorene Paradies" handelt von Yusuf, einem Jungen, der seiner Familie entrissen wird, weil sein Vater einem reichen Händler Geld schuldet. Yusuf arbeitet ab diesem Moment für den Händler, reist mit ihm durch das ostafrikanische Land, lernt neue Menschen und Sitten kennen und wird langsam erwachsen. Dabei schnappt er im Laufe der Jahre immer wieder Gespräche auf, die von Europäern handeln, welche das Land versuchen einzunehmen. Vor allem die Deutschen seien sehr gefährlich. Mehr möchte ich nicht von der Story vorwegnehmen - aber ist es nicht ironisch & traurig zugleich, dass dieses Buch in Deutschland bis vor kurzem keine Relevanz hatte? 🤔

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