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Rezension zu
Das Talent

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider nicht ausgewogen und zu oberflächlich

Von: CanisLibrum
17.12.2021

Nachdem sich sein letzter Roman Der Polizist für mich wieder wie ein echter Grisham anfühlte, war es nur logisch, dass ich mir kurz vor Weihnachten noch sein aktuelles Buch Das Talent holen und lesen musste. Samuel Souleymoon ist ein groß gewachsener, 17jähriger, junger Mann aus einem Dorf im Südsudan. Einen Staat in Afrika, der sich seit Jahren im Bürgerkrieg befindet. Warlords unterschiedlichster Fronten versuchen die Macht in einem ethnischen Konflikt an sich zu reißen. Desolate Verkehrswege, sehr niedriges Bildungsniveau, sowie völlig unzureichende Grundversorgungsleistungen, wie frisches Trinkwasser oder Gesundheitseinrichtungen, gehören zum Alltag der dort lebenden Menschen. Samuels Talent ist Basketball, gleichzeitig gibt ihm dieser Sport Sicherheit und lenkt ihn vom Krieg, der Armut und der Gewalt ab. Samuel schafft es sich für die Nationalmannschaft des Südsudan zu qualifizieren. Er und sein Team haben die Möglichkeit sich vor Scouts in den USA beweisen zu können, die Chance auf ein gutes College oder vielleicht sogar einen hochdotierten NBA Vertrag zu erlangen, lebt. Obwohl ihnen ihr Heimatland keine Chancen bietet, trieft bei den jungen Männern der Nationalstolz regelrecht aus deren pubertierenden Poren. In Wahrheit handelt es sich noch um hormongesteuerte, von Versagensängsten gebeutelten Jugendlichen, die sich minütlich in jedes weibliche Wesen verlieben, das ihnen über den Weg läuft. Der Trainer der zusammengewürfelten Truppe muss erst Struktur, Disziplin und Fleiß in den Alltag der jungen Haudegen bringen. Leider muss ich sagen, dass dies wieder einer der schlechteren Grishams ist. Das Buch hatte von Beginn an unheimlich viele Längen. Es passierte reichlich wenig. Langweilige Spielberichte konnten leider auch keinen Funken Spannung erzeugen. In Wahrheit weiß man was passieren wird, Samuel wird in Amerika seinem Sport nachgehen, sein Heimatdorf wird von Rebellen überfallen und Menschen werden getötet. Die Geschichte ist in allen Bereichen vorhersehbar, das ganze Basketballgeplänkel bringt nur mehr Seiten, ist aber total uninteressant. Jetzt kann ich von Glück reden, dass ich mich ein wenig mit diesem Sport auskenne und die Fachbegriffe wie Dunks, Point Guards etc. kenne, andere werden vielleicht noch nie ein Basketballmatch gesehen haben, diejenigen werden vermutlich viele Fragezeichen während des Lesens haben. Das es sich bei diesem Buch um keinen Justizthriller handelt war mir klar, ich habe auch schon andere Bücher von Grisham außerhalb seines Lieblingsgenres gelesen, leider waren mir diese auch immer zu schwach. Grisham ist ein Autor dem ich sehr dankbar bin, denn er hat mich unter anderem zum Lesen gebracht, aber aus meiner Sicht kann er nur ein Genre wirklich gut und das sind Justizthriller. Grisham hat mit diesem Buch versucht die amerikanische, heroische Sportwelt mit der Situation im Südsudan aus der Sicht eines Teenagers zu verbinden. Aus meiner Sicht hat er sich zu viel auf den Sport konzentriert und uns weniger mit in den Südsudan entführt. Die Kapitel die das Leben im Südsudan und in den Flüchtlingslagern beschreiben fand ich gut aber für so ein ernstes Thema viel zu oberflächlich.

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