Rezension zu
Ein Winter voller Liebe

Auf meiner Suche nach Lesestoff für die Vorweihnachtszeit, habe ich mich durch viele Klappentexte geackert, bis ich schließlich auf "Ein Winter voller Liebe" gestoßen bin. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mein erstes Interesse nicht durch das süße, verschneite Cottage auf dem Cover geweckt wurde. Aber auch der Klappentext sprach mich sofort an. Ich meine: Ein englisches Dorf, eine Protagonistin die gerne backt, Liebe und die Verheißung auf 12 vorweihnachtliche Dates, die sicher nicht problemlos verlaufen. Hinzu kam noch der Verweis auf "Lesestoff für Fans von Marian Keyes (von der ich früher sehr sehr viel gelesen habe) und Bridget Jones (die ich bis heute feiere). War also ne ganz klare Kiste, dass es dieser Roman sein wird, den ich vor Weihnachten lesen will. Und die Entscheidung war die Richtige, denn "Ein Winter voller Liebe" ist herzerwärmend, amüsant, gemütlich und auch durchaus romantisch. Ja, vielleicht an manch einer Stelle auch fast schon ein wenig kitschig, aber sowas stört mich halt mal gar nicht. Kate steht beruflich mit beiden Beinen fest im Leben und liebt, was sie tut. Sowohl das Backen für das Dorfcafè The Pear Tree, dass von ihrem Kindheitsfreund Matt geführt wird, als auch ihren kreativen Job als Designerin von Luxusstoffen. Und auch sonst führt Kate ein glückliches Leben. Nur in der Liebe hat es bisher nicht so recht gefunkt und so lässt sich Kate von ihrer besten Freundin Laura in eine Dating-Sache reinquatschen, die sich "12 Dates vor Weihnachten" nennt. Kate ist anfangs nur mäßig begeistert, gewinnt aber zunehmend Gefallen an der Sache und vor allem wichtige Erkenntnisse fürs Leben. Ob sie die Liebe am Ende wirklich bei einem Date oder woanders trifft, das müsst ihr selbst herausfinden. Anfangs habe ich mir mit den ausführlichen Beschreibungen der Autorin ein wenig schwergetan, denn ihr Stil ist wirklich detailliert und sie hält sich viel mit Umgebungsbeschreibungen oder Geschichten zu einzelnen Nebencharakteren auf, die nur am Rande eine Rolle spielen. Je mehr ich jedoch gelesen habe, desto besser hat mir das gefallen, weil man das Gefühl hat, ein Teil von Kates Leben zu sein. Ihr Radius hat sich vor einigen Jahren auf ihr Heimatdorf Blexford beschränkt, auch wenn sie hin und wieder beruflich einen Abstecher nach London macht. Und das dörfliche Leben ist zwar gemütlich, hat aber auch so seine Tücken, weil Jede:r Jede:n kennt und Jede:r immer alles direkt weiß. Hier etwas zu verheimlichen, ist schwierig. Der Zusammenhalt und das eingeschworene Miteinander dafür umso schöner. Ich hab mich also pudelwohl gefühlt, auch wenn manch eine Wendung für mich klar vorhersehbar war. Die Autorin bringt durch Kates verschiedene Erfahrungen bei den Dates jede Menge Witz in die Geschichte, was den Roman zusätzlich zur Cozyness auch noch amüsant macht. Mein liebstes Date war übrigens die Lebkuchenhaus-Challenge. Die Charaktere sind toll, haben Ecken und Kanten, sind warmherzig, manchmal etwas stur und einfach nur liebenswert. Allen voran Kate, die sich nichts gefallen lässt. Rundum war das eine wirklich schöne, vorweihnachtliche Romanze, die mir total viel Spaß gemacht hat. Kann ich also empfehlen.