Rezension zu
Das blaue Wunder

Mit großer Wissbegierde habe ich “Das Blaue Wunder” von Frauke Bagusche, welches 2019 beim Ludwig-Verlag erschienen ist, gelesen. Auf 320 Seiten erfährt man alles Mögliche, vor allem aber sehr viel Interessantes und durchaus Erstaunliches über unsere Meere und deren Bewohner. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da ich mich schon seit ein paar Jahren für diese doch immer noch recht unerforschte Welt unter Wasser interessiere. “Das Blaue Wunder” ist in sechs große Kapitel aufgeteilt und diese wiederum in mehrere Unterkapitel. Frauke Bagusche, die selbst Meeresbiologin ist, weiß wovon sie schreibt. Ihr Schreibstil ist angenehm - manchmal etwas lockerer und manchmal auch recht wissenschaftlich. Beim Lesen spürt man immer wieder die Begeisterung der Autorin für unsere Weltmeere und deren Bewohner und das steckt an. Im Buch lernt man die verschiedensten Tierarten und Lebensformen kennen. Manche leben knapp unter der Wasseroberfläche, andere wiederum in einigen 100 m oder sogar in mehreren 1000 m Tiefe. Schon alleine, dass es bei 11 000 m unter Wasser Leben gibt, ist schon sehr erstaunlich. Wie das trotz extremer Dunkelheit, fehlendem Sauerstoff und dem extrem hohen Wasserdruck möglich ist, erfährt man in einem der Kapitel. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem Korallenriff, welches einen sehr vielfältigen und unglaublich wichtigen Lebensraum für zahlreiche Lebewesen darstellt. Die Autorin schildert aber auch, warum dieser Lebensraum in großer Gefahr ist. Des Weiteren lernt man jede Menge über die Wechselbeziehungen zwischen einigen Lebensformen kennen, warum das Meer manchmal leuchtet, wie die Tiere miteinander kommunizieren, dass es unter Wasser so etwas wie Krankenhäuser für Meeresbewohner gibt und wie sich die Lebewesen untereinander fortpflanzen (und da ist einiges dabei, das erstmal ungewöhnlich erscheint). Zudem geht Frauke Bagusche auf einige wichtige Prozesse ein, die nicht nur für das Leben unter Wasser, sondern auch für unseren ganzen Planeten lebensnotwendig sind. Funktionieren diese nicht richtig, zum Beispiel durch das Eingreifen des Menschen, so kann es u.a. unser gesamtes Klima durcheinander bringen und das Leben vieler Organismen gefährden. Ein besonderes wichtiges Kapitel ist das letzte, in welchem es um die gravierende Gefährdung der Meere geht. Hier schildert die Autorin, warum das Meer dringend unsere Hilfe braucht. Sie nennt mögliche Lösungsansätze und fordert uns Menschen auf, sich bewusster FÜR eine gute Zukunft auf der Erde einzusetzen. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Meeresspiegel durch den Klimawandel steigt, immer mehr Lebewesen durch unser Handeln vom Aussterben bedroht sind, massenhaft Müll sowohl die Ozeane als auch das Festland verschmutzt und Ölkatastrophen ein unglaubliches Maß an Zerstörung anrichten. So soll dieses Buch dazu dienen, dem Leser unsere Meere als sehr sensibles Ökosystem näher zu bringen und uns im besten Fall aufzurütteln, damit wir uns mehr für dessen weiteres Bestehen einsetzen. Und dabei ist es wichtig JETZT zu handeln, auch wenn JETZT eigentlich schon zu spät sein könnte. In der Mitte des Buches findet man zudem einige tolle Fotos, auf die im Text immer wieder verwiesen wird. Das fand ich mehr oder weniger gut gelöst, da ich den Lesefluss eigentlich nicht unterbrechen wollte, nur um immer wieder nach dem entsprechenden Foto zu suchen. Eine Bildunterschrift unter den Bildern selber, hätte ich besser gefunden. Da das Buch wirklich sehr informativ ist - und das ist auch gut so - musste ich regelmäßige Pausen machen, da es mir sonst zu viel geworden wäre. Doch das ist in Ordnung. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich “Das Blaue Wunder” jedem empfehle, der sich für unsere Meere interessiert und einiges mehr über diese erfahren möchte. Das Buch ist unterhaltsam, liefert viele erstaunliche Erkenntnisse, macht nachdenklich und bringt einen auch immer mal wieder zum Schmunzeln und Staunen. Eine sehr wertvolle Lektüre, wie ich finde.