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Rezension zu
Der letzte Satz

Erinnerungen, Momente: Die letzten Lebenstage Gustav Mahlers

Von: Lesereien
24.11.2021

Gustav Mahler sitzt an Deck eines Schiffes, das von New York nach Europa fährt. Er ist gealtert, sein Körper krank, der Tod ist in greifbare Nähe gerückt. Der Blick aufs Meer lässt Mahlers Gedanken abschweifen und fließend geht die Gegenwart in Erinnerungen über. Es sind Episoden seines Lebens, die ihn jetzt beschäftigen: Der Tod seiner Tochter Maria, das Kennenlernen mit Alma, seine Arbeit in Wien, die Reisen, Almas Affäre mit Gropius und schließlich seine Krankheiten, sein von Schmerzen gezeichneter Körper. Robert Seethaler bedarf nie großer Worte und Gesten, um eine Geschichte so zu erzählen, dass sie ihre volle Wirkung entfalten kann. Und so ist auch Der letzte Satz ein Roman, der sich aus Szenen, Momenten, Fragmenten und Eindrücken zusammensetzt. Diese ergeben ein Bild, das keinesfalls vollständig ist, sondern sich den Richtungen der Gedankenströme Mahlers anpasst und sie nachzeichnet. Der Roman mag daher auf einen ersten Blick lückenhaft wirken. Doch das Gegenteil ist der Fall. Indem Robert Seethaler Mahlers Leben und insbesondere seine letzten Tage auf eine introspektive und nachdenkliche Weise erzählt, wird er ihm gerecht. Und fast scheint es, als wäre da keine unüberbrückbare zeitliche Distanz mehr, die den großen Komponisten vom Leser trennt. Mahler wird greifbar. Schließlich erzählt der Roman auch über die Vergänglichkeit, über den Tod und über das, was über das Leben hinausgeht, über das Immerwährende: Die Kunst, die Musik.

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