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Rezension zu
Die Widerspenstigkeit des Glücks

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Liebeserklärung an Bücher

Von: Martinas Buchwelten
24.06.2015

Romane, die von Büchern und Buchliebhabern erzählen, kommen bei uns Bücherwürmer sofort und ohne viel nachzudenken auf unsere ellenlange Wunschliste. Findet man auch auf dem Cover noch Bücher...noch besser! ;) Und ich gebe zu, ich falle genauso auf dieses Werbeschema rein! Bei manchen Romanen ärgert man sich später, doch die meisten bleiben in unseren Herzen. So wird auch "Die Widerspenstigkeit des Glücks" bei mir im Regal sein Plätzchen erhalten. Trotzdem hatte ich nach den ersten beiden Kapiteln noch meine Bedenken, ob ich mit dem ziemlich kautzigen A. J. Fikry, unserem Hauptprotagonisten, warm werden würde. Ziemlich unfreundlich und menschenscheu lebt er im Oberstock der einzigen Buchhandlung in Alice Island. Nach dem Tod seiner Frau Nicole verschließt er sich noch mehr und beginnt zu trinken. Die Geschäftszahlen beginnen zu sinken und die Besucher werden immer weniger. Doch eines Tages findet er zwischen seinen Büchern in der kleinen Bilderbuchabteilung ein kleines Mädchen. Neben der vollen Wickeltasche liegt ein Zettel der Mutter mit dem Wunsch, dass Maya, so der Name der Kleinen, zwischen Büchern aufwachsen und der Inhaber sich um sie kümmern soll. Überraschender Weise nimmt A. J. dieses "Angebot" an und adoptiert das zweijährige Mädchen. Die kleine Maya stellt von nun an sein Leben auf den Kopf und verwandelt den mürrischen A,J, in einen liebevollen Vater. Er beginnt langsam den Tod von Nicole zu überwinden und öffnet sein Herz auch für Amelia, eine junge Verlagsvertreterin, die seine Liebe zu Büchern teilt. Die Geschichte spielt größtenteils in A.J. Buchhandlung und lässt das Herz jedes Lesers höher schlagen. Vor jedem Kapitel steht eine Art Zusammenfassung einer Kurzgeschichte, die A.J. für Maya kommentiert und kleine Ratschläge erteilt. Sie sind für Maya gedacht und lassen uns Leser auch in ältere Romane "hineinschnuppern". Die meisten beschreiben Themen wie Wünsche, Träume, Hoffnung und Liebe. Trotzdem wirkte für mich dieser Roman oftmals kühl und traf nicht ganz mein Herz. Maya ist ein erstaunliches kleines Mädchen, das in meinen Augen für eine Zweijährige viel zu erwachsen wirkt. Das A.J. die Kleine ohne je ein Kind großgezogen zu haben, einfach problemlos zu sich nimmt, ist in meinen Augen ein bisschen weit hergeholt. Auch die Zeitsprünge sind oftmals sehr groß und man erfährt manche Details nicht, die die Distanz vielleicht etwas verkleinern hätte können. Trotzdem packt die Autorin auf 288 Seiten sehr viel Inhalt. Zitat Seite 113: "Manchmal finden uns Bücher erst, wenn die Zeit reif ist." Neben den zwischenmenschlichen Tönen beschreibt die Autorin auch den Existenzkampf kleiner Buchhandlungen. Genauso wird der Vorteil von Papierbüchern und Ebooks erörtert. Die wunderbaren Gespräche über Bücher, Zitate und Absätze aus diversen Romanen, über die A.J. mit seinen Kunden und später mit Maya und Amelia führt, sind Balsam auf der Seele jedes Buchliebhabers. Dies macht auch den Zauber dieses Romans aus, der mich einserseits sehr berührte, doch andererseits das Gefühl von "hier fehlt mir noch etwas" aufkommen lässt. Es ist auf jeden Fall ein sehr intensives Buch über einen Buchliebhaber für Buchliebhaber. Obwohl es sich vielleicht etwas zu negativ anhört, hat mich dieser Roman in eine wundervolle Welt voller Bücher und Geschichten mitgenommen und mich bezaubert. Schreibstil: Der Schreibstil ist etwas distanziert, jedoch flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Charaktere sind teilweise sehr gut beschrieben, sind sehr menschlich und haben Ecken und Kanten. Bei manchen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht bzw. mehr Informationen. Fazit: Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten hat mich dieser Roman über Bücher verzaubert. Trotzdem konnte mich die Autorin nicht ganz abholen mit ihrer Geschichte. Wenn man sich darauf einlässt, erhält man eine berührende Erzählung mit ein paar Schwachstellen.

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