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Rezension zu
Bevor der Sturm begann

Mei war das ein schönes Buch!

Von: Sibylle
14.11.2021

Ein bodenständiges, unkompliziertes Regensburger Madl ( ich zitiere: "...nichts Besonderes, kein Esprit, kein Chichi, verstehen S´was ich meine?") und ein gut aussehender italienischer Lebemann, dem mit seinem Charme und seinem selbstbewusstfrechen Auftreten die Herzen der Frauen nur so zufliegen, treffen bei einem Familienurlaub der Brauerfamilie Märzhäuser Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien aufeinander, aber gerade diese einfache Bodenständigkeit der Susanne Märzhäuser fasziniert den Herrn Achille Giraudo. Schnell stellen sie fest dass die Liebe zu gutem Essen und feinen Gewürzen sie verbindet, bei ihren ersten heimlichen Ausflügen fahren sie durch die ligurische Landschaft und man kann als Leser den Duft der Zitronen und des Oreganos förmlich riechen, den Wein schmecken und die Sonne spüren. Er zeigt ihr die Landschaft, führt sie in Kirchen, Klöster und deren Kräutergärten, in einfache Gasthäuser wo Susanne fremde wohlschmeckende Gerichte probiert und edlen Wein dazu trinkt. Kurzum, sie spürt endlich das Leben und brennt bis über beide Ohren verliebt mit ihm in Italien durch, obwohl sie die ganze Zeit über das Gefühl hat dass etwas nicht stimmt und sie nicht verstehen kann warum der stolze gut aussehende Achille sich ausgerechnet sie ausgesucht hat, das Madl ohne "Chichi". Einen Besuch bei Achilles Familie, einen Mord und eine Heirat später, verstossen von ihrer beiden Familien und immer noch in Italien, versuchen sie sich das erste mal als Köche in der Küche einer Fabrik und haben Erfolg damit. Das war der Grundstein für das italienische Lokal an der Steinernen Brücke in Regensburg womit sie sich ihren innigsten Wunsch erfüllen können. Immer noch stehen die Dinge die sich bei Achilles Familie ereignet hatten unausgesprochen zwischen ihnen. Susanne liebt ihren Mann und der gemeinsame Sohn ist für beide das grösste Glück, aber Achille kann oder will seine Liebe nicht gleichsam erwidern. Trotzdem steht er zu ihr und Susanne ist auf ihre bescheidene und bodenständige Art glücklich mit ihrer kleinen Familie, das Lokal fängt an zu florieren, die Gäste lieben Susanne, Achille und den kleinen Sohn. Wer Regensburg kennt sieht beim Lesen die Steinerne Brücke regelrecht vor sich, die Donau, das Lokal, Menschen die essen, trinken und die italienische Gastlichkeit erleben. Dann schlägt der erste Weltkrieg erbarmungslos zu, Achille zieht in den Krieg für Italien, Susanne führt das Lokal alleine mit ein paar treuen kriegsuntauglichen Angestellten weiter und ist für ihre Gäste mit ihrem Grappa und ihrer Minestrone Treffpunkt für ein paar unbeschwerte Momente oder auch zum Erleichtern der Sorgen. In den Jahren zwischen den Kriegen verlagert sich das Geschehen wieder mehr auf die familiären Unstimmigkeiten, Susanne vom Vater verstossen aus der Familie wegen Ihrer Beziehung zu Achille wird immer mehr zum Halt für ihre Geschwister und deren Familien. Die grosse Liebe zu ihrem Sohn und das sichere Wissen, dass ihr Mann für sie sorgt und zu ihr steht macht sie stark. Doch dann passiert etwas das auch sie zum Wanken bringt und zu allem Überfluss beginnt dann auch noch die traurige Nazizeit und der zweite Weltkrieg was dann noch zur grossen Herausforderung für die wunderbare und tapfere Susanne mit dem grossen Herzen wird. Fazit: Ein wunderbares Buch über Lebensfreude, Entscheidungen, Mut, Zusammenhalt, Familie und vor allem Liebe und Verzeihen. Regensburg und Italien zu verbinden in dieser Familiengeschichte...was für eine schöne Idee! Das Buch ist einfach zu lesen, wird in der zweiten Hälfte richtig spannend und ein paar Tränen fliessen dann auch. Ich habe es weggelegt und mir gedacht " Mei war das jetzt ein schönes Buch" Darauf jetzt einen Grappa, verstehen S´was ich meine?

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