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Rezension zu
Cassius X

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Ausschnitt aus der Geschichte

Von: Theresa
14.11.2021

Stuart Cosgrove vertieft in seinem Buch "Cassius X" die Zeit des Cassius Clay kurz bevor er zum Islam konvertierte und Muhammad Ali wurde. Hierbei ist wichtig anzumerken, dass es sich nicht um eine Biografie im klassischen Sinne handelt, sondern um einen Ausschnitt aus seinem Lieben und seinen Begegnungen mit anderen berühmten Zeitgenossen wie Sam Cooke und Malcolm X und deren Einfluss auf sein Leben. Der Autor greift hier ebenso die gesellschaftlichen Entwicklungen der damaligen Zeit auf und schildert diese eindrücklich und detalliert sodass man als Leser*in gleich direkt in das Miami der 1960er-Jahre einsteigt, dessen stickige, heiße Sommerluft beinahe selbst einatmet, die Soul-Musik aus den zahlreichen Bars im Hintergrund hören und Cassius ein Stück seines Weges begleiten kann. Beeindruckend ist vorallem, wieviel Recherche in diesem Buch steckt und wie weitreichend diese ist. Stuart Cosgrove erzählt nicht nur von Cassius Clay und wie es dazu kam, dass er zu Muhammad Ali - dem größten Boxer aller Zeiten wurde - sondern schildert in zahlreichen Nebensträngen aus dem Leben seiner Zeitgenossen und Weggefährten. Das Buch ist für mich definitiv keine "schnelle Urlaubslektüre", den aufgrund der hohen Informationsdichte erfordert es schon etwas Konzentration um allem Folgen zu können. Es beinhalten viele Namen, Fakten und Jahreszahlen - wer daran weniger Interesse hat, kann aber bestimmte Passagen auch überfliegen und bekommt dennoch viel mit. Ich persönlich hatte - obwohl ich mich nicht als Box-Fan bezeichnen würde - immer eine gewisse Faszination für Muhammad Ali und befasste mich immer wieder oberflächlich mit seinem Werdegang. Dennoch war ich durch dieses Buch sehr überrascht, wie vielseitig, vielschichtig und was für ein interessanter Mensch er war. Das Buch hat ihn als Mensch für mich zugleich greifbarer und noch faszinierender gemacht. Besonders hervorzuheben finde ich auch wie Stuart Cosgrove die Rassismus-Thematik in Form der damals vorherrschenden Rassentrennung aufgreift und erklärt, wie weit diese das alltägliche Leben und sogar in den Aufbau und die Planung ganzer Städte bestimmte. Ein Thema, das mit der "Black Live Matters"-Bewegung aktueller den je ist und zu dem man sich meiner Meinung nach nicht genug weiterbilden und informieren kann. Das Buch fand ich sehr gelungen und als Bereicherung; den einen Stern Abzug begründe ich damit, dass es gerade aufgrund der Länge und des hohen Informationsgehalts etwas übersichtlicher gegliedert sein könnte (zb mehr mehr Unterkapitel). Durch die zahlreichen und nicht immer zeitlich linearen Nebeninformationen passiert es leicht, den Überblick zu verlieren was nun Cassius Clay betrifft und wieder zurückzufinden, wo er gerade an dieser Stelle des Buches in seinem Leben steht. Alles in allem aber eine klare Empfehlung, nicht nur für eingefleischte Muhammad Ali-Fans!

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