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Rezension zu
Echo

Bergsteigerdrama

Von: Tina
09.11.2021

Im Prolog werde ich erst einmal mit einem sehr düsteren, sehr gruseligen Hausflur konfrontiert und lerne etwas über Julia Averys Schicksal. Die Szenen dort sind schon recht gruselig und ich bin ein bisschen froh, das ich in einem relativ lebhaften Mehrfamilienhaus in einer sehr lebhaften großen Stadt wohne. Dieser Prolog erweckt den Anschein, das ich in einem ziemlichen blutigen und grausamen Hex-Variante landen werde. Allerdings trügt der Schein ja gerne mal … Krankenhaus Weiter geht es dann mit einem sehr langatmigen Abschnitt über Nicks Krankenhausaufenthalt, die Geschichte um Nicks und Augustins Aufstieg zum Maudit, eine Unmenge Fachbegriffe im Klettersport und ich fürchte schon ich bin im Theoriekurs “Klettern für Anfänger” gelandet. Aber ich werde auch mit Nicks inneren Konflikten, seinen Ängsten und Sorgen konfrontiert . was mich persönlich allerdings nicht dazu bringt, ihn besser zu verstehen. Beziehung Aber ich lerne hier auch Sam Avery, Nicks Lebensgefährten, kennen. Ich fand die Selbstverständlichkeit gut, mit der die Beziehung der beiden Männer geschildert wird - fast ohne vorurteilsbehaftete Attitüden - wenn man mal von ihrem erstes Treffen im Fitnessstudio absieht. Nick kann ohne die Berge nicht leben, Sam sieht in ihnen nur die Gefahr, in die sich Nick immer wieder begibt. Jetzt, am Krankenbett des vollkommen entstellten Nick sieht Sam all seine Ängste und Sorgen bestätigt. Perspektivwechsel Echo wird abwechselnd aus der Perspektive von Sam Avery und Nick Grevers erzählt und der Erzählstil macht den Unterschied der beiden Protagonisten noch mal deutlich.Nick wirkt sehr sachlich und sehr kontrolliert wenn über das Bergsteigen erzählt - aber er klingt verzweifelt, wenn er sich seinen Ängsten stellt. Sam wirkt hingegen irgendwie dauerhaft überrascht und wirkt auch ein bisschen oberflächlicher als Nick - seine Teile der Erzählung wirken immer ein bisschen wie die typischen Instagram-Posts. Horrorfrei Auf mich wirkt Echo wie eine Geschichte über die Aufarbeitung psychischer Traumata oder über eine sehr schwierige Paartherapie. Nick befürchtet, zu einer Art Monster zu mutieren und sieht sein entstelltes Gesicht als äußeres Zeichen dafür. Auf der anderen Seite hadert Sam mit der Erkenntnis, dass er vor allem dem perfekten Äußeren seines Mannes nachtrauert. Ich kann den Zwiespalt der beiden schon verstehen, finde ihn auch durchaus spannend - aber ich fand nichts, was ich wirklich als “horrormäßig” einstufen würde. Mein Fazit: Echo von Thomas Olde Heuvelt ist sowohl die Geschichte einer tragisch gescheiterten Bergtour, als auch die Geschichte einer sehr schwierigen Partnerschaft. Beides für sich kann sicher der Horror sein, aber dank der Verlagswerbung hatte ich etwas völlig anderes erwartet. Schade - mich hat das Buch ziemlich enttäuscht.

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