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Rezension zu
Herbstregenküsse

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rezension

Von: familie_buecherwurm
04.11.2021

Herbst Regen Küsse (Werbung/ Rezensionsexemplar) Mit „Herbstregenküsse“ hielt ich zum ersten Mal ein Buch der Autorin in der Hand, welches ganz klar mit seinem traumhaftes Cover, den vielen bezaubernden Einzelheiten darauf und einem spannenden Klappentext zum Lesen einlädt. Auch der tolle Epilog, der nicht nur spannungsgeladen und geheimnisvoll ist, sondern durch einen angenehmen Schreibstil überzeugt, ließ Vorfreude und Spannung auf den Verlauf der Geschichte zu. Doch genau hier -mit Beginn des ersten Kapitels-beginnt ein langes, zähes und dennoch humorvolles Leseabenteuer, dass mich immer wieder an unserer schönen Sprache und irgendwann auch an der Ernsthaftigkeit einiger wichtiger thematisierter Situationen hat zweifeln lassen. Als die Fotografin Ranya an ihrem Junggesellinnenabschied ein aufziehendes Gewitter beobachtet, spürt sie das Verlangen, auf einen Hügel zu klettern und es zu fotografieren. Dabei passiert es- sie wird vom Blitz getroffen. Ranya wird zwar nur leicht verletzt, doch etwas hat sich in ihr verändert. Sie fühlt sich plötzlich mutiger und wütender, wagt es ihre Verlobung aufzulösen und beginnt an ihre Fähigkeiten als Autorin zu glauben. Bei einem Treffen für Blitzschlagopfer lernt sie dann Adam kennen, der nicht nur vom selben Blitz getroffen wurde, wie Ranya, sondern auch ein wichtiges Ereignis seiner Vergangenheit vergessen zu haben scheint. Um ihm und sich selbst zu helfen, entscheidet Ranya sich, mit Adam auch die Suche nach Gewittern und verlorenen Erinnerungen zu machen. Was im Klappentext als Liebesgeschichte angepriesen wird, beginnt mit einer zerbrochenen Verlobung und endet mit einer völlig verzwickten Beziehung. Ranya wird anfangs als trauriger, gefühlsarmer und in einer toxischen Beziehung gefangener Charakter beschrieben, der durch den Blitzeinschlag endlich seine wahren Gefühle zu entdecken scheint, aus sich selbst herauskommt und eine völlig neue Perspektive auf das Leben entdeckt. Dabei ist die Entwicklung Ranyas sehr lebhaft und authentische dargestellt. Adam hingegen durchläuft eine zähe Weiterentwicklung, die allerdings ungeahnte Folgen hat und dadurch der Geschichte zum Ende hin einen unverhofften Spannungsbogen verschafft, der aber recht schnell wieder abebbt. Der Blitzschlag verschafft natürlich nicht nur den beiden Hauptfiguren eine lebensverlängernde Entwicklung, sondern auch den liebenswerten, leicht schrulligen und verrückten Nebencharakteren eine Fülle an Veränderungen, die teilweise stark überzogen waren und trotzdem vollkommen zum Handlungsverlauf passte. Doch gerade diese merkwürdigen Figuren mit ihren irrsinnigen Ideen, Gedanken und Sprüchen konnten mich davon überzeugen, das Buch zu Ende zu lesen. Denn gerade der Schreibstil hat es mir oft unglaublich schwer gemacht. Während der Beginn noch sehr leicht und flüssig zu lesen und die wechselnde Erzählperspektiven sehr gut erkennbar waren, schleicht sich im Laufe immer mehr eine weitere Erzählform ein. Diese soll eine Art Dialog zwischen den beide Hauptfiguren darstellen, der leider aufgrund der unnatürlichen Nutzung des Präteritums übertrieben und unecht wirkt. Alles in allem bietet „Herbstregenküsse“ eine Mischung aus Melancholie und Humor, philosophischen Gedanken und witzigen Szenen mit liebenswerten, verrückten Charakteren und kreativen Schicksalen.

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