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Rezension zu
Tod am Canal Grande - Ein Fall für Jackie Dupont

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tod am Canal Grande von Eve Lambert

Von: Vanessa
29.10.2021

Tod am Canal Grande von Eve Lambert ist der dritte Fall mit Jackie Dupont, in dem sie dieses Mal in Venedig ermittelt. Jackie Dupont erfährt von ihrem Onkel Daniel, dass eine Liste mit den Namen von einigen Doppelagenten, die während des ersten Weltkriegs tätig waren, gestohlen wurde und nun verkauft werden soll. Das bringt natürlich Chaos in die Agentenwelt um das Jahr 1920. Als Jackie in Venedig ankommt trifft sie auf viele bekannte Gesichter: Nicht nur ihr Verlobter Christopher weilt in Venedig (wie sie wusste und weshalb sie ursprünglich dorthin fahren wollte), auch Daniel Dupont, Laszlo von Drachenstein, Konsul Purcell, seine erwachsenen Kinder Theodore und Elizabeth und Natasha (eine russische Prinzessin, die durch die Revolution aus Russland fliehen musste. Christopher war gerade dabei ein Gemälde in einer Kirche zu restaurieren und ist kurz vor Jackies Ankunft damit fertig geworden. Als sie sich das Gemälde ansieht, findet ihr Hund Sargent den frischen Geruch einer weiblichen Leiche. Jackie beginnt mit ihrem Onkel Daniel die Ermittlungen und recherchiert wie man eine Leiche von dort wegschaffen könnte: Wahrscheinlich mit dem Boot. Aber selbst nachdem sie dies wissen, können sie nicht herausfinden wo der Mörder die Leiche ins Wasser geworfen hat. Da kurz vor Venedig offenes Meer ist, könnte die Leiche auch dort überall verschwunden sein. Christopher soll unterdessen die Familie Purcell bewachen während diese einen Tag am Strand verbringen. Die Purcell-Kinder (beides junge Erwachsene) verbringen die Zeit im Wasser, ihr Vater schläft beim Zeitunglesen auf einem Liegestuhl ein und auch Christopher döst ein wenig. Natasha liegt in der Zeit in der Hütte, um sich vor der Sonne zu schützen. Als Elizabeth nach ihrer Rückkehr einen Anfall hat, geht ihr Vater Riechsalz holen und stolpert dabei über die Leiche von Natasha. Diese wurde mit einem Dolchstoß in den Hals getötet. Wie sich herausstellt sympathisiert Theodore mit einer Gruppe junger Mann, die die bestehenden Klassenverhältnisse aufheben wollen. Natasha hat Theodore erpresst, damit dieser sie in diesen Ring mit aufnimmt. Außerdem stellt sich heraus, dass Mitzy, eine ehemalige Freundin von Christopher, der er die Kirche am Abend vor ihrer Abreise zeigte, verschwunden und damit mutmaßlich das erste Opfer aus der Kirche ist. Laszlo, der Ex-Freund von Jackie, entführt Jackie und Christopher, um Jackie zu erpressen: entweder sie entlässt ihn aus den Fängen der Geheimdienste entkommen und erklärt ihn für tot, oder er tötet Christopher. Jackie entscheidet sich ohne nachzudenken dafür Laszlo gehen zu lassen, denn sie will und kann nicht zulassen, dass ihr Verlobter und Vater ihres Kindes ermordet wird. Jackie ermittelt weiter und schleppt nicht nur die Purcell-Kinder quer durch Venedig, geht mit ihnen Eis essen und in eine Parfümerie, sondern ermittelt auch auf Murano, wo gerade aber alle Geschäfte geschlossen sind. Nachdem sie ihren Verlobten unter eine Wahrheitsdroge gesetzt hat, erfährt sie von ihm was am Abend vor ihrer Ankunft bei einem gemeinsamen Essen geschehen ist. Dadurch und durch all die anderen Hinweise, die gesammelt hat, ermittelt sie den Täter und stellt diesen im Konsulat… Tod am Canal Grande von Eve Lambert ist der dritte Teil der Jackie Dupont-Reihe. Sicherlich ergibt es Sinn, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, aber viele Details wurden im dritten Band zumindest noch einmal kurz aufgegriffen, sodass man auch ohne Kenntnis der ersten beiden Bände gut mitkommt. Da ich die ersten beiden Bände nicht kenne, weiß ich nicht wie genau sich die Beziehung zwischen Jackie und Christopher auf diese Weise entwickelt hat, aber ich fand Jackies Charakter schwierig. Jackie gibt ihrem Verlobten Drogen, ohne ihn darüber zu informieren. Er würde das Wahrheitsserum auch selbst nehmen, wenn er ihr damit helfen könnte, aber das will sie nicht. Sie lässt ihn immer hinter sich herrennen. Angeblich ermitteln sie gemeinsam, doch sie erklärt ihm nicht warum sie welcher Spur folgen und welchen Ort sie aus welchem Grund aufsuchen. Sie behandelt ihn weder liebevoll noch gleichberechtigt und das fand ich einfach sehr anstrengend. Meiner Ansicht nach, ich mag es, wenn ich die Ermittlungen nachvollziehen kann, kann man die Ermittlungen nicht mitverfolgen. Jackie rennt quer durch Venedig, sie versucht – erfolglos – herauszufinden wo die Leiche entsorgt wurde und überfällt und befragt einen Verdächtigen. Das sind aber gefühlt auch schon sämtliche Ermittlungen, die sie durchführt. Natürlich kenne ich es auch von anderen Detektiv:innen, dass man manchmal einzelne Details nicht erfährt und erst am Ende alles weiß um den Fall lösen zu können. Aber das wurde hier wirklich so extrem, dass man überhaupt nichts über den Fall und deren Lösung weiß. Dennoch ist der Roman sehr spannend. Es geht um Agenten aus verschiedenen Ländern Europas und Amerika, um wertvolle Juwelen, um diplomatische Interessen und um das Leid, das manche Familien (und manche Menschen) während des ersten Weltkriegs ertragen mussten. Das sorgte dafür, dass ich den Krimi recht schnell weggelesen habe und kaum aus der Hand legen konnte. Hinzu kam, dass Venedig wirklich wunderschön beschrieben wurde. Ich war zwar noch nie in Venedig und kenne mich dort auch nicht sonderlich gut aus, aber ich hatte wirklich das Gefühl, in der Stadt unterwegs zu sein. Viele wichtige Sehenswürdigkeiten wurden näher beschrieben und man hatte ein wirklich schönes Urlaubsgefühl beim Lesen. Für mich vermittelt der Roman eine sommerliche Stimmung und passt deshalb gut in die Jahreszeit. Da ich die ersten beiden Teile ja nicht kenne, weiß ich nicht genau was zwischen Jackie und Christopher vorgefallen ist, aber offenbar hält Christopher Jackie für seine bei dem Untergang der Titanic verstorbenen Ehefrau Diana. Jackie behauptet allerdings steif und fest diese nicht zu sein, wobei es immer mehr Hinweise gibt, dass Jackie und Diana die gleiche Person sind. Dabei habe ich mich immer gefragt, ob Christopher nicht anhand von anderen Hinweisen als nur ihrem Aussehen wissen müsste, dass es sich um seine Frau handelt (wie beispielsweise Narben, Muttermale) und natürlich auch ihre Stimme, ihre Bewegungen, ihre Meinungen und Erinnerungen. All diese Sachen sind ja – zumindest teilweise – total schwierig zu verstellen. Hier fand ich es einfach total unrealistisch, dass Christopher immer nur auf das Aussehen der beiden Frauen verwiesen hat und nicht ganz sicher war, ob er mit seiner Vermutung tatsächlich recht hat. Insgesamt hat mir Tod am Canal Grande von Eve Lambert der dritte Teil der Jackie Dupont-Reihe gut gefallen. Ich weiß noch nicht genau, ob ich die weiteren Teile noch lesen möchte, aber ich glaube, dass mich vor allem die ersten beiden Bände noch reizen würden. Vielleicht kann ich mir danach auch noch weitere Bände vorstellen.

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