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Rezension zu
Der Prinz der Wüste

Der Prinz der Wüste (Peter V. Brett)

Von: Poldi
26.10.2021

15 Jahre ist es her, dass der Erlöser Arlen mit Hilfe seiner Frau Renna und seinem Freund Ahmann den Dämonenstock unter Thesa ausgerottet hat. Die Dämonen treiben nun nur noch vereinzelt ihr Unwesen. Und deswegen versteht Olive, das Kind von Baronin Leesha, nicht, dass sie nicht am jährlichen Ausflug der Jugend in die Wildnis teilnehmen darf. Doch sie will sich unbedingt von der Fessel ihrer mächtigen Mutter befreien und schmiedet mit ihrer besten Freundin Selen einen Plan… Die ersten fünf (beziehungsweise in der deutschen Veröffentlichung sechs) Bände von Peter V. Bretts Dämonensaga habe ich nur so verschlungen, weswegen ich mich sehr auf den Nachfolgeband gefreut habe. Denn auch wenn wesentliche Teile des ersten Zyklus abgeschlossen waren, hat der Autor einige Fäden offengelassen, die man weitererzählen kann. „Der Prinz der Wüste“ konzentriert sich dabei nicht mehr auf die bekannten Helden, die aber allesamt vorkommen oder erwähnt werden – Leesha ist anfangs noch als Mutter von Olive sehr präsent, Ahmann und Inevera kommen in kurzen Szenen vor, aber es gibt beispielsweise auf ein Wiedersehen mit der wundervoll witzigen und bissigen Elona, Hauptmann Gared, Kendall und vielen weiteren Figuren. So ist es anfangs vor allem spannend zu lesen, was aus ihnen allen geworden ist, wie sie selbst und ihre Leben sich entwickelt haben – und daran werden Leser keine große Freude haben, die den ersten Zyklus nicht kennen. Für mich war es jedoch ein Fest, ich habe es sehr genossen. Dabei lernt man aber natürlich auch die nachfolgende Generation kennen, wobei Olive als Hauptfigur aus der Ich-Perspektive erzählt, aber auch Darin, der Sohn von Arlen und Renna, bekommt seine eigenen Kapitel gewidmet. Beide Figuren sind sehr spannend und eigenständig beschrieben und entwickeln sich weiter, müssen ihr eigenes Wesen finden und sich von den Erwartungen an sich lösen. Das funktioniert sehr gut und ist lebendig beschrieben, wobei mich eine eigentlich unmögliche Liebesgeschichte besonders berührt hat. Die Handlung greift einige Ideen aus den Vorgängerbänden auf, sodass ich erst dachte, dass es bloße Wiederholungen der Themen sein würden. Doch weit gefehlt, die Figuren machen etwas ganz Eigenes daraus und verleihen den Abläufen eine ganz eigene Note. Und so gibt es viele spannende und packende Momente, doch der Autor lässt sich auch die Zeit, Beziehungen zu entwickeln und die Wandlungen der Figuren miterleben zu lassen. Und wieder muss sich der Leser auch mit einigen harten Opfern abfinden, liebgewonnene Charaktere sterben, auch viele andere Menschen erleiden ein unerwartetes Schicksal. Die Welt der Geschichte ist einmal mehr gelungen ausgeschmückt worden, nur über einige Stellen bin ich gestolpert. Denn obwohl es beispielsweise viele Lehrbücher in Thesa gibt, dienen die doch eher der Geschichtsschreibung oder der Wissensvermittlung – bis dann plötzlich von einem „Spionageroman“ die Rede ist. „Der Prinz der Wüste“ konzentriert sich voll auf die nächste Generation von Helden, weswegen viele bekannte Figuren folgerichtig nur eine kleine Rolle spielen. Der Perspektivwechsel wird durch die Anwendung des Ich-Erzählers noch weiter verstärkt, woran ich mich aber schnell gewöhnen konnte. Die Handlung ist spannend und dynamisch beschreiben, der Autor lässt den Charakteren Zeit zur Entwicklung. Eine lesenswerte Fortsetzung, die übrigens noch lange nicht abgeschlossen ist – auf die nächsten Bände der Reihe freue ich mich umso mehr.

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