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Rezension zu
Feuer & Flut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Viel Spannung und fantastische Tiere

Von: maaraavillosa
21.06.2015

Worum geht es? Die 16. jährige Tella erreicht auf unerklärliche Weise eine Einladung zum Brimstone Breed. Dabei handelt es sich um ein todbringendes Wettrennen durch vier Ökosysteme, beginnend mit den exotischen Gefahren des Dschungels und der sengenden Hitze der Wüste. Am Ende wird es nur einen Sieger geben. Der Preis: ein Heilmittel gegen jede existierende Krankheit auf dieser Welt. Tella's Bruder leidet an einer dieser unheilbaren Krankheiten, weshalb sie nicht zögert und ihr Elternhaus in einer Nacht- und Nebelaktion verlässt, um sich dem Rennen anzuschließen. Doch sie muss sich nicht alleine gegen 120 Teilnehmern behaupten. Jeder Teilnehmer bekommt einen sogenannten Pandora zur Seite gestellt, ein genetisch verändertes Tier. In Tella's Fall ein kleiner Fuchs, mit der Kennung KD-8. Tella hingegen tauft ihn auf den Namen Madox. Nach und nach lernt Tella die Fähigkeiten ihres Pandora kennen und sie "freundet" sich mit Guy an, der mehr über Brimstone Breed zu wissen scheint, als er zugeben mag... Wie hat es mir gefallen? Neben Die rote Königin von Victoria Aveyard und Schnee wie Asche von Sarah Raasch, ist Feuer & Flut von Victoria Scott wohl derzeit ein ebenso gehyptes Buch. Mich hingegen hat die Beschreibung des Letzteren ja sehr angefixt. Ein Heilmittel gegen alle Krankheiten dieser Welt und alles, was du dafür tun musst, ist bei einem Spiel mitzumachen? Das stinkt doch zum Himmel! Ich musste es also unbedingt lesen, die zwiegespaltenen Rezensionen machten mich nur umso neugieriger. Denn von der Beschreibung her liest es sich tatsächlich so wie die Tribute von Panem, nur eben doch wieder anders. Die Geschichte wird aus der Perspektive der 16. jährigen Tella erzählt. Ein Teenager-Mädchen, dass vor allem viel mit sich selbst beschäftigt ist und ausgiebige Maniküren liebt, sowie die Farbe Lila. Das klingt zunächst erstmal recht oberflächlich, im weiteren Verlauf der Geschichte bekommt der Charakter der Tella aber weitaus mehr Tiefe. Die gegenwärtigen Charakterzüge sind erstmal ganz archetypisch und auch altersgerecht. Warum Tella so ist wie sie ist, klärt sich auch recht schnell auf, denn ihr älterer Bruder Cody fordert sämtliche Rücksichtnahme ein - er ist todkrank. Auch wenn sich das Geschwisterpaar mehr piesakt, als alles andere: als Tella die Einladung zum Brimstone Breed vorfindet, zögert sie keine Sekunde, und ist entschlossen alles erdenkliche für ihren Bruder zutun, um an das Heilmittel zu gelangen. Mehr Selbstlosigkeit geht bei einem 16. jährigen Mädchen gar nicht. Und ich finde, dass sie all dies auch wieder symapthisch macht und sich viele Leser wohl sehr gut mit ihr identifizieren können. Sie könnte auch das Mädchen von nebenan sein. Nicht zuletzt sollte auch erwähnt sein, dass es sich hierbei eben um ein Jugendbuch handelt, das ist einfach jugendlich(er). Die Welt, in der Tella aufwächst, unterscheidet sich zudem nicht immens von der unsrigen Welt, was ich auch nochmal hervorheben möchte. Dystopien verlaufen ja meist nach dem Schema, dass die Menschen die eigenen Gesellschaftssysteme zerstören, um dann ein neues System einzuführen. Dann kommt die Rebellion etc. pp. In Feuer & Flut hingegen gibt es so ein neues System, was vermeindlich hinkt, nicht. Stattdessen gab es ein Ereignis in der Vergangenheit, was die Brimstone Breed-Kämpfe veranlasst hat. Allerdings ist auch hier die Tragweite eine andere, denn zunächst betraf dieser Konflikt nur ein Sub-System des großen Ganzen. Sechzig Jahre später brodelt der Konflikt schon nahe an der Oberfläche. Aber ich will nicht zu viel verraten, sonst ärgert ihr euch nur, denn ihr müsst diese Geschichte unbedingt selbst lesen! Ich fand sie nicht nur ganz großartig, sondern auch erfrischend. Nicht nur die Idee des universellen Heilmittels war toll ausgewählt - generell ist das ja auch ein Thema, was uns alle irgendwie etwas angeht - sondern auch das Einflechten der sogenannten Pandoras empfand ich als total genial, auch wenn es mich zu Beginn tatsächlich (und auch auf den Hinweis einer Mitleserin!) an Pokémon erinnert hat. Aber auch da wurde nicht einfach nur abgekupfert, da steckt schon ein bisschen mehr in so einem Pandora, als ein Supertrank und ein Poké-Ball. Vor allem sieht Tella die Pandora's nicht nur als Nutztiere an. So setzt sie sich nicht nur für ihren Fuchs Madox in besonderer Weise ein, sondern auch für die Pandoras anderer Mitstreiter. Ich denke, dass das vor allem bei den weiblichen Lesern viele Sympathie-Punkte und "Aw!"-Momente einbringt. Bei mir hat es jedenfalls funktioniert! Was ich diesbezüglich auch loben möchte, ist der extreme Lesefluss, den dieses Buch inne hat. Es hat sich niemals so angefühlt, als hätte ich an einem Stück fünfzig Seiten gelesen. Die Geschichte um Feuer & Flut zielt nämlich vor allem auf Spannungsbögen ab. Ist der eine Spannungsbogen erstmal vorbei, kündigt sich auch schon wieder ein neuer an, sodass sich die Kapitel für mich wie im Flug weggelesen haben. Und selbst wenn ich noch nie in einem Dschungel oder in einer Wüste gewesen bin, konnte ich Tella in jedem Punkt und in jedem Angstzustand absolut nachempfinden. Viele andere Leser schrieben in ihren Rezensionen, dass sie die Geschichte von Tella an einem Tag verschlungen haben. Hätte ich so einen Tag in der letzten Woche gehabt, wäre das wohl ähnlich verlaufen. So musste ich gezwungenerweise immer pausieren, empfand dies nun aber nicht als schlimm, denn mir hat die Geschichte sehr viel Lesespaß bereitet. Der gute Lesefluss ist wohl auch dem tollen Schreibstil zuzuweisen, denn da holpert es in keinster Weise. Und das machte es eben so erfrischend. Feuer & Flut fühlte sich nämlich nicht so schwerwiegend an, wie die letzten Dystopien, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Dennoch habe ich der Geschichte statt supergigantischen fünf, lediglich vier Sterne gegeben, denn mir hat dann doch eine Sache nicht ganz so gut gefallen: Wieso muss denn in solche spannungsgeladenen Geschichten immer Liebe eingeflochten werden? Klar, Guy ist ein cooler, geheimnisvoller Typ, aber muss Tella gleich auf ihn abfahren? Das war mir dann doch zu teeniemäßig und hat mich stellenweise ein bisschen ... naja, nicht genervt, aber mir hat das eben nicht gefallen. Gute Freunde hätten es auch getan, zumal sie ja auch viele Gemeinsamkeiten haben. Aber vielleicht ist dies auch einfach meine persönliche Übersättigung ;-) Und dann hat mir persönlich auch nochmal dieser WOW-Moment gefehlt, der mich sprachlos und emotional wirklich fertig macht. Erst dann ist ein Buch für mich ein wirkliches 5 Sterne-Buch! Feuer & Flut ist der Auftakt einer Reihe, Salz & Stein wird nächstes Jahr im Frühjahr erscheinen. Im Buch Feuer & Flut selbst müssen wir aber nicht auf einige Auszüge aus dem zweiten Band verzichten, denn gut 15 Seiten sind als Leseprobe gestaltet. Das empfand ich auch als positiv, denn so konnte ich auch hier schon einmal schnuppern und weiß schon jetzt, dass ich diese Reihe in jedem Fall weiter verfolgen werde. Eine Lesempfehlung gibt es für Feuer & Flut von Victoria Scott in jedem Fall, vor allem wenn ihr auf Spannungsbögen und fantastische Tiere steht ;-)

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