Rezension zu
Cassius X
Beeindruckendes Abbild einer bewegenden Zeit
Von: Hardy KnollStuart Cosgrove führt seine Serie über die Entstehung der Soulmusik fort, beziehungsweise legt, wie er sagt, mit dem Buch Cassius X einen Vorspann dazu an. Gelungen verknüpft er die Ereignisse um eine legendäre Beziehung dreier Größen der amerikanischen Geschichte: Cassius Clay, Sam Cooke und Malcolm X. Was auf den ersten Blick kaum Zusammenhänge beinhaltet, geht tief in die politische und kulturelle Situation der damaligen Zeit hinein. Voller Anekdoten und unendlichen Wissen, liefert das Buch eine Fundgrube für Musikfreunde, aber auch für politisch Interessiert oder Sportfans. Aber selbst wer bisher gar nichts mit den Personen des Buches zu tun hatte, weder Sport- noch Soulfan ist, wird das Buch mit Spannung lesen. Lebhaft und informativ bringt Cosgrove den Umbruch in der schwarzen Bevölkerung, die Entstehung der Soulmusik im politischen Kontext und den selbstbewussten, angehenden Boxchampion in Einklang. Es ist und will keine Biografie sein. Vielmehr ein Abbild der vielleicht prägendsten Zeit um die Entwicklung des Muhammad Ali und der Befreiung der Soulmusik zu einem eigenständigen Merkmal der Popindustrie. Das Buch strotzt vor Wissen, Enthusiasten finden unzählige Anspieltipps und Hinweise auf das Souluniversum. Boxfreunde kommen an dem in jeder Beziehung beeindruckenden Leben des Cassius Clay sowieso nicht vorbei. Das alles noch in Zusammenhang mit der revolutionären Welt des Malcolm X erschaffen ein Werk von tiefgründiger, politscher Diagnose, das großartig und fesselnd erzählt wird.
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