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Rezension zu
Tokio Kill

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Actionkino zwischen zwei Buchdeckeln

Von: Gabis Laberladen
19.06.2015

Darum geht’s: Brodie Security wird vom alten Akira Miura beauftragt, ihn vor seinen Feinden zu schützen. Zwei seiner Kriegskameraden sind schon ermordet worden und Miura fürchtet, der Nächste zu sein, den die chinesischen Triaden wegen der Kriegsverbrechen vor langer Zeit im chinesisch-japanischen Krieg jagen. Jim Brodie und seine Leute übernehmen den Fall, doch womit sie nicht gerechnet haben ist, dass Miuras Sohn schon bald brutal ermordet wird. Nun gilt es, weitere Morde zu verhindern und zusammen mit der Polizei die Mörder zu jagen. Dass noch viel mehr hinter der Sache steckt, findet Jim Brodie erst heraus, nachdem er tiefer gebohrt hat. So fand ich’s: Jim Brodie ist eigentlich Kunsthändler in San Francisco, doch die Sicherheitsfirma Brodie Security in Tokio, die er von seinem Vater geerbt hat, führt ihn regelmäßig nach Japan, wo er selbst auch aufgewachsen ist. Wie schon im Vorgänger “Japantown” hat es Jim mit schier übermächtigen Gegnern zu tun, und er muss sein ganzes Arsenal an erstaunlichen Fähigkeiten aufbieten, um bestehen zu können. Zum Glück ist Jim ein – durchaus sympathischer – Wunderknabe, der verschiedene Kampfkünste beherrscht, unendlich leidensfähig und zäh ist, eine hervorragende Spürnase, noch bessere Kontakte und die Hilfe diverser Spezialisten zur Verfügung hat. Ein James-Bond-Typ mit Insiderwisssen über Asien. Die Sprache ist thrillertypisch klar und direkt, manchmal ein bisschen plakativ, was aber sehr gut zur Geschichte passt und man wird sehr schnell in die actionreiche Handlung mit gelegentlichen interessanten Abschweifen in die asiatische Kunst und Lebensweise hineingezogen. Irritiert haben mich die Erzählungen des alten Wu in einer merkwürdigen Sprache, die einen unheimlich vielseitigen Wortschatz bietet, aber die Satzstellung eines Zweijährigen. Wenn man eine Sprache nur unzureichend beherrscht, dann benutzt man sicher nicht Worte wie Alltagskleidung, hervorkeimen, herzzerreißende Wahrheit, oder Formulierungen wie “Ich reihenweise Menschen sehen”, sondern würde eher “viele” statt “reihenweise” benutzen. Dadurch empfand ich das nicht als authentisch. Abgesehen von dieser kleinen Irritation ist “Tokio Kill” reines Actionkino zwischen zwei Buchdeckeln und bietet gute Unterhaltung mit einem Hauch asiatischer Weisheiten und Einblicken in das Leben in Japan. Man muss nicht unbedingt den ersten Teil “Japantown” vorher gelesen haben, denn “Tokio Kill” kann man sehr gut auch als Einzelbuch genießen, aber da doch ab und zu auf die Ereignisse in “Japantown” Bezug genommen wird und dort auch einige grundsätzliche Erklärungen zu Jim Brodies Leben gegeben werden, empfehle ich doch, die Reihenfolge einzuhalten, wenn man vor hat, die ganze Serie zu lesen.

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