Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche

Auf ein Tässchen …

Von: Diane Jordan
09.10.2021

Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche: Roman Diane Jordan Kennt ihr das? Wenn man mitfiebert, leidet und liebt und ganz in eine Geschichte eintaucht. Und ganz gruselig, wenn das Buch viel zu plötzlich mit Cliffhanger abrupt endet. Bei der „Kaffeehaus-Saga“ von Marie Lacrosse war das für mich so. Um so freudiger halte ich jetzt den funkelnagelneuen Goldmann Roman „Geheime Wünsche“ in den Händen und erfahre endlich, wie es meiner Romanheldin Sophie weiter ergeht. Band 3 begeistert mich auch schon wie die ersten beiden Teile. Das Cover passt hervorragend zu Teil 1 & 2. Auf der linken Seite sieht man Fräulein von Werdenfels in einem zarten grünen Spitzenkleid. Sie trägt ein niedliches Strohhütchen mit Blumendeko. Teilendsättigt, in Sepiafarben sieht man das schöne Wien, prächtige, glanzvolle Häuser und ein paar Menschen, die mit Stock und Hut gemütlich flanieren. Der Klappentext liest sich vortrefflich. Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht. Vor allem, weil diesmal auch um die Wiener Kulturbohème und den berühmten Gustav Klimt geht. Da ich selber ein wenig male und mich auch für Kunst interessiere, sind mir Namen wie Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten oder Dr. Arthur Schnitzler ein Begriff. Und ganz nebenbei erfährt der Leser bei der Lektüre des Romans, dass eines seiner frühen Werke, die „Allegorie der Liebe“ ein Gemälde von Klimt ist, dass im Roman eine Rolle spielt. Allerdings ist mir dieses Kunstwerk zu düster und zu bedrohlich, auch wenn es ein Liebespaar kurz vor dem Kuss zeigt. Ich mag nur die vergoldeten Seitenflächen, an denen die duftigen Rosen herunterhängen. Den Rest, also die Köpfe und Fratzen über den Liebenden finde ich so spookie. Allerdings kann man bei genauer Betrachtung erkennen, dass die „Leidenschaft und alles was Leiden schafft“, perfekt gemalt wurde. Und ich finde es genial, wie die Autorin das gekonnt aufgreift und wort- und bildhaft beschreibt. Als Leser taucht man wie in ein ‚wärmendes Vollbad“ nach und nach wieder in diese hübsche Kaffeehaus-Saga ein. Das stundenlange Verweilen mit Zeitungen, spannenden Büchern und anregenden Gesprächen im Kaffeehaus stelle ich mir sehr toll vor. Das man in diesen Cafés viele Intellektuellen, Literaten und Künstler, wie zum Beispiel Klimt treffen konnte, lässt mein Herz gleich ein paar Takte höherschlagen. Wie gerne wäre ich damals dabei gewesen, allerdings mit meinem Lieblingsmenschen im Gepäck, der sich in dieser Szene bestimmt auch sehr wohl gefühlt hätte. Das Buch startet mit einem Zitat: „Wien ist eine Stadt, die um einige Kaffeehäuser herum errichtet ist“, was schon sehr treffend von Bertolt Brecht beschrieben wurde. Dann folgt eine großformatige, schwarz-weissfarbige Weltkarte und die wichtigsten Schauplätze in Wien anno 1889. Natürlich werden, wie auch in Teil 1 & 2, die wichtigsten Personen aufgeführt, damit man bei dem doch recht dicken Wälzer nicht den Überblick verliert. Anschließend geht es mit einem Prolog auf dem Wiener Zentralfriedhof im Jahr 1991 weiter. Und den kenne ich, da war ich selber schon einmal, da er zu den größten und, wie ich finde, auch schönsten Friedhöfen der Welt gehört und auch ein paar schöne Fotomotivecken bietet. Ruckzuck bin ich wieder begeistert, mitten im Geschehen. Die Seiten fliegen nur so vor meinen Augen dahin. Ich mag das Buch kaum aus der Hand legen. Sophie ist unterdessen etwas älter und reifer geworden. Als Erbin des Kaffeehauses hat sie eine Menge Verantwortung zu schultern. Das wird ihr zudem nicht leicht gemacht, da sie als Frau besonders auf die Etikette achten muss und die gesellschaftlichen Umgangsformen besonders wahren muss. Diese Verhaltensregeln stören allerdings immer wieder im Zusammensein mit ihrer großen Liebe Richard, der ja aber leider anderweitig verheiratet ist. Trotzdem fiebere ich mit Sophie, ob sich ihr Leben trotzdem zum Besseren wendet. Und ich war sehr erstaunt, dass es zur „Sisi & Franz- Joseph´s“ Zeit schon ein Kontor für Privatdetektive gab, die sich mit untreuen Ehefrauen- oder auch Männern befassten. Und Streckenweise sieht es ja auch so aus, als ob den beiden Liebenden das endlich gelingen wird. Cool finde ich, dass Sophie trotz allem versucht sich die Freiheit zu nehmen, über ihr Leben selbst zu bestimmen, was in dieser Ära noch fast undenkbar war. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir hervorragend. Historisch gut recherchiert, mit viel Liebe und Wortwitz geschrieben, gefällt mir die Saga prima. Ebenso, wie das Orangentorte-Rezept im Buchdeckel, was ich natürlich am Wochenende selber mal nachbacken werde und meinem Lieblingsmenschen dann mit heißem Kaffee dazu beglücke. Und freudig stelle ich fest, dass sich am Ende für Sophie und Richard alles zum Guten wendet. Inhalt: Nach dem Tod ihres Onkels leitet Sophie das Kaffeehaus Prinzess mit großem Erfolg. Sie erweitert das Angebot und setzt neue Ideen um, zum Beispiel eine spektakuläre Schaufensterdekoration. Das Café wird schon bald zum Treffpunkt der Wiener Kulturbohème. Privat ist Sophie in großer Sorge um ihre Schwester Milli. Und dann gefährdet auch noch ein unbekannter Saboteur das Kaffeehaus. Derweil ist Sophies große Liebe Richard sehr unglücklich in seiner Standesehe mit Amalie. Und sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, Sophie wieder nahe zu kommen ... Die Autorin: Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie »Das Weingut« wurde zu einem großen Spiegel-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort. Weitere Bücher: Weingut 1-3 Fazit: *****Der broschierte Taschenbuch Roman „Das Kaffeehaus -Geheime Wünsche“ von Marie Lacrosse ist im Goldmann Verlag erschienen. Teil 3 begeistert mit 752 Seiten und einem Happy End, auf das ich laaaaaaaange gewartet habe. By the way: Mein kleines “Kunstwerk“ ist dem Kuss von Klimt nachempfunden und soll nicht das im Buch beschriebene sein ;-).

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.