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Rezension zu
Heimat Natur

Interessantes Buch über Wald, Moor, Meer und mehr!

Von: Stieglitz Natur
09.10.2021

Heimat Natur von Jan Haft ist ein Buch über verschiedene Naturräume in Deutschland, ihre Eigenschaften und ihre Beeinflussung durch den Menschen. Das Buch ist 2021 im Pinguin Verlag erschienen. Jan Haft ist ein Dokumentarfilmer, der vor allem Tier- und Naturfilme produziert. Für seine Arbeit hat er bereits mehrere Preise erhalten. Heimat Natur ist nach Die Wiese sein zweites Buch. Zu beiden Büchern hat er jeweils noch einen gleichnamigen Film produziert. Heimat Natur beschäftigt sich inhaltlich mit den Naturräumen Alpen, Wald, Fluss Feldflur, Heide, Moor und Küste. Dabei geht Haft jeweils auf die Entstehungsgeschichte der Lebensräume ein und stellt dar, wie diese durch klimatische Veränderungen in der Erdgeschichte und durch die Evolution des Menschen geformt wurden. Typisch für Jan Haft baut er dabei immer wieder Erzählungen über bestimmte Insekten- und Pflanzenarten ein, die es bei uns gibt, von deren Existenz und besonderer Lebensweise aber die meisten wohl nichts genaueres wissen. Auch als Überleitung zwischen den Kapiteln zu den einzelnen Lebensräumen hat er kurze Kapitel, in denen er Anekdoten aus seiner Jugend oder von seinen Filmreisen einbaut. So erfährt man beispielsweise über verschiedene Regenwürmer oder den Schneckenkanker etwas. Im Kapitel zum Wald erklärt er, wieso Menschen den Duft des Waldes so mögen und wie dieser entsteht. Im Kapitel zu Flüssen wird besonders deutlich, wie stark der Mensch sämtliche Lebensräume verändert und selbst Lebensräume, die aus unserem heutigen Verständnis unberührte Natur darstellen, beeinflusst wurden und werden. Im Kapitel zu den Küsten macht Haft auf den schlechten Zustand der Meere aufmerksam, die durch invasive Arten und Überfischung starke Veränderungen erfahren. Im letzten Kapitel des Buches widmet sich Haft den Folgen des Stickstoffüberschusses in unserem Ökosystem. Er geht darauf ein, wie dieser der Umwelt bereits schadet, welche Folgen er haben wird und wie man gesellschaftlich gegensteuern könnte. Mir hat sehr gut gefallen, dass Haft zu jedem Lebensraum einen kleinen historischen Abriss einbaut und darstellt, wie der Mensch seit jeher alle Naturräume verändert. Dabei wird deutlich, wie wandelbar und anpassungsfähig die Natur ist. Daran finde ich besonders die Idee gut, diese Lebensräume in ihrer Verschiedenheit kurz darzustellen, aber gleichzeitig deutlich zu machen, dass sie große Gemeinsamkeiten haben, da sie alle durch die Einflüsse des Menschen stark beeinflusst und bedroht werden. Außerdem mag ich die vielen persönlichen Geschichten Hafts, die zum einen seine Hingabe für die Natur ausdrücken und zum anderen immer wieder informative Portraits besonderer Arten und deren Überlebensstrategien beinhalten. Außerdem haben mir die Bilder im Buch gut gefallen, da Haft zu jedem Kapitel und allen Pflanzen und Tieren, die er anspricht, wirklich schöne Bilder angefügt hat. Ich empfehle dieses Buch allen, die sich gerne in der Natur aufhalten oder sich einfach für Natur interessieren, da es einen guten Überblick über die verschiedenen Lebensräume, deren Merkmale und Gefährdung bietet. Das Buch verdeutlicht die schlimme Situation, in denen sich unsere Natur befindet, macht aber gleichzeitig auch optimistisch, da es dem Zeitgeist des in Mode gekommen Urlaubs in der Heimat entgegenkommt und Jan Haft auch immer wieder positive Beispiele von Wiedereinzügen zuvor verschwundener Arten beschreibt.

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