Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Home, Sweet Home

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gesellschaftskritisch, aber kein Thriller

Von: Claudias Bücherregal
12.09.2021

Wir schauen uns eine ruhige Sackgasse in Palm Beach Gardens, Florida, an. Gepflegte Häuser mit Doppelgaragen und schönen Gärten. Hier leben viele Familien und gehen dem normalen Alltag nach. Doch schaut man genauer hin, entdeckt man, dass unter dem Mantel der Freundlichkeit etliche Schicksalsschläge verborgen liegen. Eine Frau aus dem Zeugenschutzprogramm, die immer noch Angst hat, ein prügelnder Ehemann, ein trinkender Arbeitsloser, pubertierende Kinder, unglückliche Ehen, verlockende Verführungen und dann, eines Sommerabends, ertönt plötzlich ein Schuss in der angeblichen Idylle. Wer hat es in dieser vorgetäuschten Harmonie nicht mehr ausgehalten? Vorweggenommen: Der Roman ist kein Krimi und auch kein Thriller. Warum das Buch als „Der spannende Psychothriller von Joy Fielding“ beworben wird, ist mir unklar. Zum Glück hatte ich das nicht gelesen und einfach einen Unterhaltungsroman erwartet und keinen Pageturner, denn dann wäre ich sehr enttäuscht gewesen. Der Roman zeigt auf, wie unsere Gesellschaft zum Teil funktioniert. Nach Außen hin muss immer der Schein gewahrt werden, dabei wissen die Nachbarn meistens doch, dass etwas nicht richtig rund läuft. In der kleinen Sackgasse in Florida läuft sogar eine ganze Menge schief und da wir uns in den USA befinden und viele Haushalte Waffen besitzen, erhöht das die Brisanz extrem. Es gibt daher mehrere Brennpunkte und erst gegen Ende kann man sicher sein, wessen Waffe abgefeuert wurde. Joy Fielding erzählt die Geschichte aus vielen verschiedenen Sichten, denn erst dadurch kann man erfahren, was sich hinter den verschlossenen Türen abspielt. Zunächst erschienen es mir sehr viele Charaktere und Schicksale, aber ihr ist es gelungen dieses stets so zu beschreiben, dass ich die Figuren nicht verwechselt habe. Gegen Ende hin wurde es dann aber doch etwas langatmig, denn mittlerweile hatte man ein gutes Gesamtbild erhalten und es passierte nicht viel Neues. Das Ende war dann nicht unerwartet, aber zufriedenstellend. Fazit: Der Roman ist definitiv kein Thriller, aber Joy Fielding legt ihren Finger in eine offene Wunde der Gesellschaft und zeigt auf, dass der Schein meistens trügt. Irgendwann wird es dann jedoch etwas langatmig, daher kann ich knappe 4 Sterne vergeben.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.