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Rezension zu
Die Welt ohne Fenster

Viel Natur, großer Freiheitsdrang und wenig Handlung in einem schön gestalteten Buch.

Von: dunkelgefunkel
07.08.2021

Für mich ist das Vorwort von Jackie Morris und was wir dadurch über die junge Autorin Barbara Newhall Follett erfahren haben das Spannenste und leider auch Notwendige um die Geschichte anzunehmen. Die Erzählung um die Protagonistin Epersip selbst bleibt eine Geschichte, wie man sie einem anderen Kind erzählen würde. Weit weg von Realität (ohne Übernatürlichkeit) und erwachsenen Perspektiven geht es um ein Mädchen, das es stetig in die Natur hinauszieht und für die das Leben hinter verschlossenen Türen unvorstellbar ist. Sie hat kaum ein Bedürfnis nach der Gesellschaft von anderen Menschen, schon gar nicht von Erwachsenen, egal ob sie sie beschützen oder lieben wollen. Allein die Gegenwart von Tieren und der Natur selbst sind für sie genug. So tanzt sie den ganzen Tag zusammen mit Schmetterlingen über Wiesen, spielt mit den Wellen des Meeres oder erklettert barfüßig die Berge. Für eine 12-jährige Autorin und mit damaligem Zugang zu Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt bleibt es beeindruckend geschrieben. Auch der Wortschatz dem sie sich bedient und in meist kurze und doch einfache Sätze verpackt ist beeindrucken. Und dennoch passiert tatsächlich nicht viel an Handlung. Viel mehr geht es um den inneren Freiheitsdran des Mädchens und ausschweifende (sich zum Teil wiederholende) Beschreibungen der Umgebung. "Stundenlanges" Fangenspielen und Verteufeln der Eltern, das problemlose Überleben bei Wind und Wetter und allein durch leckere Beeren und Wurzeln waren mir einfach zu naiv. Und das stand in einem großen Widerspruch zum Schreibstil, der mich einfach nicht hat ankommen lassen. Leider konnte ich keine Sympathie zur Protagonistin aufbauen. Das unrealistische und fast schon pupertäre/sture Verhalten musste ich mir gedanklich selbst immer rechtfertigen, bei dem Gedanken daran, von wem es wann geschrieben wurde. Leider musste ich mich letztlich doch durch quälen. Ich dachte ich würde mich auf die Naturbeschreibungen gut und gern einlassen können, empfand es aber leider meist nur langweilig. Trotzdem bleibt die Optik dieser Ausgabe ein großes Plus und gibt der ganzen Geschichte einen gewaltigen Mehrwert. Nicht nur der Einband und der Schutzumschlag sind eine Augenweide, auch die Aquarell- oder Tuschezeichnungen im Inneren sind sehr gut eingewebt. Ich denke bei diesem Buch kommt es auch ganz stark auf den Leser selbst an wie es empfunden wird.

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