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Rezension zu
89/90

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Weltgeschichte schreibt keine Entschuldigungszettel

Von: Anke liest
11.06.2015

Peter Richter ist Teil einer hoffnungsvollen Generation. Die Pubertät ist zwar schon schwer genug, bei ihm fällt sie aber ausgerechnet in die aufregendste Zeit der deutschen Geschichte. Und so erzählt er aus seiner Sicht, wie das alles damals so ablief. Grundsätzlich eine spannende Sache. Der pubertierende Junge im Fokus der Weltgeschichte - natürlich der Geilste (um es in der heutigen Jugendsprache zu sagen) geht gerne zu den FDJ Konzerten und erlebt die Wende an vorderster Front. Aber was macht man, wenn die Kumpels plötzlich als Neonazis Ausländer jagen? Was, wenn die Wende, die man gewollt hat, völlig aus dem Ruder läuft? Beim Roman von Peter Richter muss ich allerdings einige Abstriche machen. Zum einen finde ich den Erzählstil sehr anstrengend. Vor allem in Bezug auf die ständigen Annotationen, die den Lesefluss genauso unterbrechen wie die Abkürzung der meisten Namen. Da verliert man nicht nur relativ schnell den Überblick, sondern auch die Leselust. Man braucht daher einiges an Konzentration, zumal man sich zahlreiche der Annotationen auch hätte sparen können - der geneigte Leser weiß wohl, was die SED ist. An sich besticht die Geschichte aber durch die gekonnt ironisch-humorvolle Darstellung der Ereignisse rund um die Wende - ein lesenswertes Buch.

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