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Rezension zu
Besuch aus ferner Zeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Selbstmord, Kindstod, Depressionen, Sklaverei - es sind heftige Themen, über die Katherine Webb schreibt. Natürlich wie gewohnt geheimnisvoll und mysteriös!

Von: Letterloves Bücherwunderland
14.07.2021

Zu welchen Autoren greift ihr immer wieder? Bei mir ist es unter anderem Katherine Webb, deren Romane mich schon in der Vergangenheit sehr begeistern konnten. An ihrem neuesten Werk Besuch aus ferner Zeit konnte ich natürlich auch nicht vorbei gehen. Auch wenn der Roman dieses Mal irgendwie anders als gewohnt war und die Autorin ziemlich heftige Dinge thematisiert, war es wieder einmal ein Genuss zwischen den Seiten abzutauchen und gebannt zu verfolgen wie sich die Fäden der Gegenwart und Vergangenheit nach und nach miteinander verknüpfen. Auch dieses Mal entführt uns Katherine Webb in verschiedene Jahrzehnte. In der Gegenwart ist Liv nach einem schweren persönlichen Schicksalsschlag auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater Martin. Man leidet und trauert mit Liv über den Verlust ihres Kindes. Mir hat es als aktuell wieder schwangere Mama einer 2-jährigen Tochter teilweise wirklich das Herz zerissen, derart emotional schildert Katherine Webb die Ereignisse. Dazu gesellen sich mysteriöse, fast schon gruselige Momente - flüsternde Stimmen und Babyweinen in der Nacht - die einem Gänsehaut verursachen und doch nicht loslassen. Nicht weniger aufwühlend sind die Geschehnisse in den 1830er Jahren, eine Zeit, in welcher der Skavenhandel boomt. Die schwarze Bevölkerung ist nichts wert und das Wort "Neger" im Sprachgebrauch fest verankert. Einfach grausam! Hier ist es Protagonistin Bethia, die mit ihrem unsympathischen Wesen nicht gerade Pluspunkte sammelt. Doch auch wenn ich Bethia absolut nicht leiden konnte, hat mich ihre Geschichte gefesselt. Streckenweise fand ich sie sogar interessanter als Livs Handlungsstrang. Zum einen weil ich das historische Setting einfach toll fand, zum anderen weil bald deutlich wird, dass Bethia ein Geheimnis hütet, dass man als Leser*in unbedingt lüften will. Man fragt sich natürlich die ganze Zeit über wie die Handlungsstränge zusammen hängen, stellt Theorien auf, um diese dann doch wieder zu verwerfen und fiebert einfach nur der Auflösung entgegen. Auch dieses Mal hat Katherine Webb Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander verknüpft, lose Fäden zusammengeführt und das Puzzle nach und nach zu einem großen Bild zusammengesetzt. Trotz aller Spannung muss ich aber sagen, dass Besuch aus ferner Zeit leider einige Längen hatte und mir manche Passagen, vorallem aus Livs Sicht zu ausschweifend waren. Die knapp 600 Seiten sind auch nicht gerade wenig Lesesfoff und man muss schon einiges Durchhaltevermögen mitbringen. Durch die vielen Geheimnisse und Mystery-Momente, die Katherine Webb einbaut, bleibt man aber trotz der Längen am Ball. Der einnehmende Schreibstil, die Art wie Katherine Webb ihre Geschichten aufbaut, die zahlreichen Cliffhanger, ihre vielschichtigen Charaktere und die unzähligen nervenaufreibenden Gänsehautmomente machen auch Besuch aus ferner Zeit zu einem absoluten Must Read für Fans der Autorin. Fazit: Selbstmord, Kindstod, Depressionen, Sklaverei ‐ es sind heftige Themen, die in Besuch aus ferner Zeit angesprochen werden. Katherine Webb erzählt mit großer Intensität die dramatischen Geschichten von Liv und Bethia, zwei Frauen, welche mehrere Jahrzehnte trennen. Neben einem gut recherchieren historischen Input finden sich auch geheimnisvolle und mysteriöse Elemente, die so richtig Gänsehaut verursachen. Mir hat das Buch trotz einiger sehr ausschweifender Momente wahnsinnig gut gefallen. Für Fans der Autorin ein absolutes Must Read!

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