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Rezension zu
Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland

Eine sehr atmosphärische Horror-Adaption!

Von: Fina vom Buchlabyrinth
10.07.2021

Gestaltung: Ich liebe die Aufmachung dieser Märchen Adaptionen sehr! Hier steckt so viel Liebe zum Detail drin. Die schwarzen Flächen sind hier wieder glänzend hervorgehoben, und der auf dem Haken sitzende Peter Pan hat einen hohen Symbolgehalt. Die grüne Farbe passt optimal zum Thema und zusammen sehen die Bücher ebenfalls wunderschön im Regal aus. Nicht zuletzt, da alle Bücher einen gemusterten Buchschnitt haben. Ich freue mich auf weitere Bände. Darum geht's: Peter Pan lebt mit seinen Jungen auf einer magischen Insel, auf der sie zusammen Abenteuer erleben und die Piraten ärgern. Sie haben jede Menge Spaß und werden niemals erwachsen. Doch Jamie, den Peter als ersten auf die Insel geholt hat, entwickelt immer mehr Zweifel an Peters Verhalten und den Späßen, die nicht selten zum blutigen Tod von Jungen aus der Gruppe führen. Ist Peters Welt tatsächlich so schön, wie Jamie all die Jahre dachte? Idee/Umsetzung: Ich bin mit der Originalgeschichte von Peter Pan nicht so vertraut, wie mit der Geschichte um Alice im Wunderland, aber kenne natürlich den groben Inhalt und auch die wichtigsten Figuren. Die Idee einer Horroradaption fand ich hier total spannend, weil die Welt von Nimmerland so kindlich, magisch und fantasiereich ist, dass ich sehr viel Potenzial für eine düstere Version gesehen habe. Und schon einmal so viel- ich wurde nicht enttäuscht. Zu Anfang, ca. auf den ersten 100 Seiten, war ich eher ernüchtert, da ich die Geschichte als sehr schleppend empfand. Wir sind mit Peter und Jamie über die Insel gestriffen, haben die Jungen kennengelernt und es gab einige Jagdaktionen und Kämpfe. Ich habe noch keinen roten Faden in der Handlung erkannt und fand es eher langweilig, da die Story wenig vorankam und viel Wert darauf gelegt wurde, die Figuren einzuführen, von denen es anfangs sehr viele gab. Doch als hätte ab Seite 100 jemand anders weitergeschrieben, wurde es plötzlich super spannend. Jamie beginnt, an Peters Verhalten zu zweifeln, Handlungen in Frage zu stellen und immer mehr Partei für Charlie zu ergreifen, statt immer auf Peters Launen zu reagieren. Ab da an konnte die Spannung bis zum Ende komplett aufrechterhalten werden, was ich beeindruckend fand. Es gab einen tollen Spannungsbogen und ein Ereignis jagte das nächste. Somit hat die Autorin insgesamt eine sehr spannende Storyline geschaffen, mit einem atemberaubenden Showdown am Ende. Die Idee hinter dieser Geschichte zeugte wieder von sehr viel Einfallsreichtum der Autorin. Es wurden die Grundelemente der Peter Pan Geschichte aufgegriffen, aber neu zusammengemischt und mit einer guten Portion Brutalität, Dunkelheit und Irrsinn versehen. Für mich war es genau der richtige Grad an Beschreibungen, was Kämpfe und Verletzungen angeht, mit einigen Details, aber ohne zu eklig zu werden. Viel Horror spielt sich hier auf der zwischenmenschlichen Ebene ab, was ich äußerst spannend zu beobachten fand und Peter nach und nach zu einer Person wurde, die unberechenbar und psychopathisch schien. Somit kann ich der Idee und Umsetzung nur die volle Punktzahl geben, da Christina Henry hier alles reingepackt hat, was ging, um sich von der originalen Geschichte inspirieren zu lassen, aber eine eigene Welt zu erschaffen. Figuren: Die Figuren sind das Herzstück dieser Geschichte. Allen voran Jamie, der später zu Captain Hook werden wird und seine Sicht der Dinge schildert. Diesen Perspektivwechsel im Vergleich zum Original fand ich sehr erfrischend. Obwohl mich oft auch Peters Sicht der Dinge interessiert hätte, war Jamie ein würdiger Protagonist und hat mir die Figur des Hook um einiges sympathischer gemacht. Peter Pan ist hier eine unglaublich vielschichtige und spannende Figur, die in mir gleichzeitig Hass und Mitleid auslösen konnte. Die anderen Figuren, hauptsächlich die Jungen, wurde ebenfalls schön gezeichnet. Ihnen wurde viel Raum gegeben und gerade den kleinen Charlie und Sal habe ich sehr lieb gewonnen. Ende: Das Ende des Buches konnte mich noch einmal mehr vom Hocker hauen, da ich die verschiedenen Wendungen sehr spannend fand und erbittert mit Jamie und den Freunden mitgelitten habe. Die Erklärung, wie er zum Piraten wird, fand ich sehr plausibel und genial eingefädelt, sodass die Autorin den Bogen zur Originalgeschichte am Ende wieder sehr elegant gespannt hat. Fazit: Die Horroradaption zu Peter Pan von Christina Henry konnte mich noch mehr begeistern als die Geschichten von Alice im Wunderland. Die Autorin erschafft hier eine so düstere und brutale Erzählung angelehnt an Peter Pan, dass sowohl Fans der Originalerzählung, als auch Horrorliebhaber auf ihre Kosten kommen. Stürzt euch mit Peter ins düstere Nimmerland und erlebt ein einzigartiges Abenteuer!

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