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Rezension zu
Die Tote im Kaffeehaus

EINE LEICHE IM KAFFEEHAUS

Von: Lotta
21.06.2021

Wenn ich von einer Reihe den elften Band lese und das erst irgendwann im zweiten Drittel erkenne, dann spricht das eindeutig für das Buch. Das bedeutet nämlich, dass ich hervorragend in die Charaktere und Szenarien eingefunden habe und nicht die ganze Zeit ein großes Fragezeichen vorm Kopf hatte. Klar merkt man an der ein oder anderen Stelle von Beate Maxians "Die Tote im Kaffeehaus" schon, dass es nicht der erste Band der Wien-Reihe ist, aber das ist definitiv gar kein Hindernis. Zusammen mit Chefredakteurin Sarah Pauli begeben wir und in die historische Wiener Kaffeegesellschaft und suchen nach dem Grund, weshalb die Monarchin der Kaffeehausdynastie Böhm sterben musste. Eigentlich möchte Pauli diese nur zum Interview für eine Sonderausgabe der Zeitung treffen als diese am Tisch zusammenbricht und verstirbt. Kurz vorher vertraut die Grande Dame ihr noch an, dass sie sich bedroht fühlt, von was kann sie jedoch nicht mehr mitteilen.  Ihrem Bauchgefühl vertrauend lässt Pauli nicht locker und erkennt schnell, dass die vermeintliche heile Familienidylle der Böhms mehr Schein als Sein war und diverse interne Konflikte seit langem schwele. Da wäre der Sohn, der partout keine Verantwortung übertragen bekommt, weil die rüstige 80jährige weiterhin das Zepter in der Hand halten will, der Günstling der alten Dame, den sie sogar adoptieren wollte, weil der Enkel die Familientradition nicht fortzusetzen gedenkt und weitere Beteiligte, die durchaus von ihrem Tod profitieren würden. Das Buch liest sich richtig flott und hat trotz des Umfangs von 400 Seiten kaum Längen. Die Charaktere gefallen mir gut, wobei ich nach einem Buch natürlich noch nicht die Verbundenheit empfinde wie zu meinen französischen Ermittlern, was aber auch daran liegen mag, dass man hier deutlich mehr an der Oberfläche bleibt und Genüsse oder Gelüste kaum thematisiert werden.  Die Auflösung war dann ein bisschen holterdiepolter und hätte durchaus eleganter sein können, aber ein weiteres Buch der Autorin würde ich definitiv nicht ablehnen. 

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