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Rezension zu
Um Leben und Tod

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Um Lebend und Tod, Vorsicht Spoiler

Von: Götz Piesbergen
07.06.2015

Für einen Arzt legen Leben und Tod manchmal nahe beieinander. Der kleinste Fehler kann manchmal ausreichen, um einen Menschen zu töten oder "nur" zu einem Krüppel werden zu lassen. Henry Marsh ist ein Gehirnchirurg. Und in seinem Buch "Um Leben und Tod: Ein Hirnchirurg erzählt vom Heilen, Hoffen und Scheitern" erzählt er über seine Arbeit! Er wurde 1950 geboren und gilt als einer der renommiertesten seines Fachs. Er studierte Wirtschaft, Politik und Philosophie in Oxford, ehe er schließlich Medizin am Royal Free Hospital in London studierte. Er gründete eine Stiftung, mit der häufig in der Ukraine unterwegs ist und dort Patienten operiert, die sonst keine ärztliche Hilfe kriegen. Ihm wurde 2010 der britische Verdienstorden verliehen. Was macht dieses Buch jetzt so besonders? Vielleicht ist es die offene und schonungslose Art und Weise, mit der er über sein Leben und seinen Beruf schreibt. Er verschweigt nämlich nichts und deckt seine persönlichen Schwächen auf. Dadurch entsteht der Eindruck eines geerdeten Arztes. Hier schreibt kein Halbgott in Weiß, hier schreibt eine reale Person, die viel im Leben erlebt hat. Und er gesteht freimütig zu, dass sein Job ihn auch seine erste Heirat gekostet hat. Solche Geständnisse sorgen dafür, dass man den Eindruck hat, dass der Autor geerdet hat. Was auch durch die vielen Fälle unterstrichen wird, über die er schreibt. Denn nicht immer schafft er es, einen Patienten zu heilen. Manchmal sorgt seine Arbeit auch dafür, dass ein Patient stirbt. Auch hier geht er schonungslos mit sich selber ins Gericht und beschreibt detailliert, was er falsch gemacht hat. Der Detailgrad der Operationsbeschreibungen ist beeindruckend. Henry Marsh vermittelt einen guten Eindruck in seine Arbeit, ohne dass er jetzt mit Fachbegriffen um sich schmeißt. Trotzdem kann man erstaunlich gut nachvollziehen, was er macht und mit welchem Fingerspitzengefühl er vorgehen muss. Schilderungen, wie er behutsam das Gehirn eines Patienten anheben muss, um an einen Tumor zu kommen, beeindrucken durch ihre sensible Darstellung. Denn für Marsh sind seine Patienten keine Objekte. Es sind Menschen, wie du und ich. Und der Autor schildert eben auch ihre Schicksale. Er überschreitet keine Grenze, er betreibt keinen Voyeurismus. Er schildert das persönliche Schicksal seiner Patienten auf eine einfühlsame Art und Weise. Doch auch das persönliche Leben des Autoren kommt nicht zu kurz. Auch hier achtet er darauf, nichts zu persönliches wiederzugeben. Doch man erfährt einiges über ihn und sein Leben bzw. was ihn zum Chirurgen hat werden lassen. Deshalb ist das Buch auch so empfehlenswert. Am besten kauf und lesen. Denn es ist ein "Klassiker" und erhält den "Splashhit".

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