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Rezension zu
Fliegen, tanzen, wirbeln, beben

Man entgeht der Herrlichkeit des Lebens nicht

Von: leilanis_books
16.06.2021

Katherine Mansfield - Fliegen, tanzen, wirbeln, beben Mit einem Essay von Virginia Woolf «Man entgeht der Herrlichkeit des Lebens nicht.» Katherine Mansfield Zutiefst privater Einblick in das Seelenleben einer außergewöhnlichen Frau, der wir ganz nahe kommen durch ihre Tagebucheinträge. Hier habe ich auch zum ersten Mal so richtig begriffen, was den Unterschied ausmacht zwischen Memoiren und der Veröffentlichung von Tagebucheinträgen. Handelt es sich um Memoiren, ist dem Schriftsteller bewusst, dass es später einmal gelesen werden soll. Tagebuchenträge sind das privateste schlechthin. Und so fühlte ich mich oftmals wie eine Voyeurin die unerlaubt durch ein Schlüsselloch schaut. Und doch ermöglicht uns dieser Blick eine unfassbare Nähe zu Katherine Mansfield. Ihr Tagebuch gewährt Einblick in ein bei aller Kürze überreiches Leben: überreich an Hochgefühlen und Selbstzweifeln, überreich an musischen Begabungen, Liebeswagnissen, Dramen und Schicksalsschlägen. Die kleine Manesse Ausgabe ist wunderschön und in der Neuübersetzung vorgelegt, faszinieren die Texte durch gedankliche Tiefe, Intimität, Empfindungsreichtum und den Zauber der poetischen Weltbetrachtung. Manches ist voll von dem überschäumenden Wunsch nach dem Leben, dann wieder voller Melancholie. Ein tiefer Blick auf den Seelengrund einer außergewöhnlichen Frau. Ich habe stets die Metapher vor Augen gehabt, von der Kerze die an beiden Enden brennt und deren Hitze sie am Ende selbst verglüht. Katherine Mansfield starb 1923 im Alter von nur 34 an Tuberkulose. „Und, ich trieb, trieb dahin – wo, woher, wohin ? Ich trieb in einem großen, grenzenlosen Purpurmeer. Hin und her warf mich die Macht der Wellen, und das schwache Murmeln vieler Stimmen drang an mein Ohr. Ein Gefühl unaussprechlicher Einsamkeit durchdrang mein Gemüt. Ich wusste, dieses Meer war ewig. Ich war ewig. Und ewig war dieses Rufen.“

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