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Rezension zu
Mr. Mercedes

Sehr spannender Auftakt der Thriller Trilogie!

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
13.06.2021

Als erstes ist mir tatsächlich aufgefallen, dass King dieses Mal im Präsens schreibt. Das ist, glaube ich, das erste Mal, dass ich diese Erzählform bei ihm lese. Außerdem haben wir hier eher einen Krimi/Thriller in der Hand, der gewohnte Horror-Fans vielleicht enttäuschen könnte - dafür aber viel an Spannung zu bieten hat! Einen Gruselfaktor auf andere Art gibt es aber auch hier, denn der Anschlag mit dem Mercedes wurde von einem jungen Mann durchgezogen, der noch einige mehr solcher kranker Szenarien im Kopf hat - und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er sie auch durchführt. Aus seiner Sicht erlebt man seine Gier nach Aufmerksamkeit, seinen Trieb danach, andere zu verletzen oder zu "zerstören" und erfährt nach und nach zumindest am Rande, wie es dazu gekommen ist. Auf der Gegenseite haben wir den pensionierten Detective Bill Hodges. Mit 62 im verdienten Ruhestand hat er "Mr. Mercedes" nie vergessen können, einer seiner wenigen, nicht aufgeklärten Fälle. Als er nach zwei Jahren wieder mit dem Attentäter "in Berührung" kommt, wird sein Ehrgeiz geweckt. Bill Hodges hat eigentlich schon mehr oder weniger mit seinem Leben abgeschlossen und wirkt so, als wäre der Tod eine Erlösung für ihn. Den Fall neu aufzurollen gibt ihm aber genug Schwung und Ehrgeiz, so dass er auf eigene Faust zu ermitteln sucht - nicht immer auf legalen Wegen... Ich mag den alten Herrn echt gerne, vor allem da man die Entwicklung spürt, wie er aus dem Loch des einsamen Rentnerdaseins (ohne Sinn und Aufgabe) wieder herauskommt. Vor allem scheint ihm die Liebe nochmal aufblühen zu lassen auf seine alten Tage. Etwas, womit er gar nicht mehr gerechnet hätte. Und es wirkt nicht aufgesetzt oder extra platziert, um das eben auch noch mit in die Geschichte zu bringen, sondern es passt sich perfekt an die Story an. Ich hab nach dem Lesen übrigens auch die Serie dazu anschauen wollen, die mir allerdings nicht so gut gefallen hat. Bill Hodges stellt sich mir hier eher unsympathisch dar und durch die geänderten Details zum Buch wurde die Geschichte eher verschlimmbessert. Ich fands jedenfalls äußerst spannend, die Spur der Hinweise zu verfolgen. Und es fehlen die typischen langatmigen Passagen, die man von Stephen King gewohnt ist und von denen meist nicht so viele Leser begeistert sind. Aufgepeppt wird das ganze auch noch durch den jungen Jerome, der IT-technisch einiges auf dem Kasten hat und Mr. Hodges helfend zur Seite steht. Außerdem noch die Schwester der Frau, deren Mercedes damals gestohlen und für den Anschlag benutzt wurde. Auch sie hat aus Gründen Interesse daran, denn Fall doch noch aufzuklären. Brady Hartsfield, den man schon sehr früh als Täter kennenlernt, hat sehr perfide Fantasien und ist sich deren auch bewusst. Wie meist in solchen Fällen wird man hier mit einigen bitteren Erfahrungen aus seiner Kindheit konfrontiert, die aber für mich nicht so ganz den Kreis zu seinen Taten geschlossen haben. Im Grunde, denke ich, geht es ihm um Aufmerksamkeit, oder auch einer Flucht aus der Sinnlosigkeit seines Lebens, in der er feststeckt. Wirklich wichtig war mir das hier aber nicht so direkt, weil es durchgehend spannend geschrieben war, von Anfang an - und mit vielen überraschenden Wendungen aufgewartet hat, mit einem finalen großen Showdown, bei dem mir eine der Nebenfiguren ganz besonders ans Herz gewachsen ist! Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf den nächsten Band, in dem Bill Hodges wieder ermitteln wird!

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