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Rezension zu
Frau Merian und die Wunder der Welt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein freier Geist geht auf eine einzigartige Entdeckerreise!

Von: Lossiemouth
13.06.2021

Der Roman basiert auf der realen Figur Maria Sibylla Merian, die im späten 17. Jahrhundert als Naturforscherin und Künstlerin Bekanntheit, Ruhm und Respekt erlangte. Die Protagonistin ist eine progressive, unabhängige, mutige und starke Frau, die hartnäckig ihre Passion und ihr hiermit verbundenes Ziel verfolgt : Eine Forschungsreise ins exotische und ferne Surinam, um Insekten, insbesondere Schmetterlinge und deren Metamorphose zu studieren. Sie verlässt ihren langjährigen Ehemann und zieht mit ihren beiden Töchtern nach Amsterdam, wo sie versucht, Investoren für die ferne Forschungsreise zu finden. Die Suche gestaltet sich jedoch als sehr schwierig, zudem bereitet ihr die Versorgung der Familie als alleinstehende Mutter ebenfalls Probleme. Sie hat keine Unterstützung und ist ganz auf sich alleine gestellt. Ihre Lebenssituation wird umrahmt von einer Liebesgeschichte, die sich um den geheimnisvollen Jan de Jong dreht und die sich ebenfalls kompliziert darstellt. Mit dem Nachnamen „Merian“ im Titel des Romans assoziiert man direkt die Merian Reiseführer oder Reisemagazine und tatsächlich erinnert der Name an den Basler Kupferstecher Matthäus Merian, der im 17. Jahrhundert unter anderem ein Topograph war. Der Roman skizziert das Porträt seiner Tochter Maria Sibylla und bringt hierbei Fiktion und Historie zusammen. Außergewöhnlich ist die Charakterisierung der Hauptfigur, die ihrer Zeit weit voraus war und dies durch Gedanken und Ansichten zu verschiedenen Sachverhalten durch den inneren Monolog vermittelt. Weitere Figuren und Ereignisse sind sehr detailliert beschrieben, so dass der Leser sehr gut in die damalige Zeit eintauchen kann. Der Plot ist in einer einfachen, leichten und lebendigen Sprache erzählt und durch den flüssigen Schreibstil leicht zu lesen. Der Spannungsbogen ist überschaubar. Die Vorgeschichte des Romans, der unter anderem die Zeit in Amsterdam beschreibt, weist einige Längen und Wiederholungen auf, wohingegen sich der letzte Teil, der die Reise nach Surinam und die Aufenthaltsdauer im Land behandelt, unspektakulär gestaltet. Auch die Lüftung des Geheimnisses um den Liebhaber Jan de Jong zieht sich in die Länge und ist am Ende fast keine Überraschung mehr. Trotz einiger negativer Anmerkungen ist das Buch eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit und durch die lehrreichen Beschreibungen in den Bereichen Botanik und Entomologie interessant gestaltet. Der Leser wird motiviert, weitere Details zur historischen Figur Merian als Naturzeichnerin sowie über die Gesellschaftsstrukturen, Kunst und Wissenschaften im späten 17., Anfang 18. Jahrhundert herauszufinden. Für Liebhaber von historischen und Abenteuerromanen ist das Buch sehr zu empfehlen!

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