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Rezension zu
Unzertrennlich

Schonungslos und ehrlich

Von: JKHuegel
13.06.2021

Wie ist es dem Tod im Alter gegenüberzustehen? Wie kann man ohne einen geliebten Menschen weitermachen? Marilyn und Irvin kennen und lieben sich seit ihrer frühen Jugend. Sie haben alles zusammen erlebt: Das Ende der Schulzeit, die Jahre an der Universität, ihr Zusammenzug, das Gründen einer Familie und das gemeinsame alt werden. Also bei Marilyn dann jedoch eine schwere Krankheit diagnostiziert wird, wird ihnen bewusst, dass sie nicht mehr so viel Zeit gemeinsam haben. In den letzten Monaten von Marilyns schweren Kampf gegen die Krankheit, beginnen Irvin und Marilyn ihr erstes - und letztes - gemeinsames Buch zu schreiben. Ich bin 23 Jahre alt und damit hoffentlich noch einige Jahrzehnte davon entfernt, um mir Gedanken um meinen eigenen Tod zu machen. Dennoch hatte mich die Geschichte des Paares so angesprochen, dass ich nicht anders konnte, als die letzten Aufnahmen ihres gemeinsamen Lebens zu lesen. Auf den ersten Seiten des Buches wurde mir dann allmählich klar, dass ich vielleicht doch nicht so weit entfernt bin, von Gedanken, Ängsten und Hoffnungen, die in Verbindung mit dem Thema und Leben und Tod einhergehen. Eher wirken die Gedanken im Gegensatz zu meinen nicht fremd, wenn auch logischerweise ausgereifter und versuchten mich gleichzeitig auf eine ganz neue Art und Weise herauszufordern. Bereits im Klappentext wird klar, dass dieses Buch die wahrscheinlich letzten Worte an uns als Leserschaft enthalten. Marilyn verstirbt 2019 und lässt Irvin mit dem Rest des Buches und seiner Trauerbewältigung zurück. Als Psychiater ist er mit dem Thema Tod besonders gut vertraut. Und genau dieser Aspekt scheint Irvin besonders zu verfolgen. In unglaublich ehrlicher und offener Art erzählt er vom Leben ohne Marilyn. Keine Träne blieb auf den Seiten ungeweint. Dieses Buch ist wirklich ein Meisterwerk voller Ehrlichkeit und absoluter Wahrheit. Dieses Autor*innen-Ehepaar hat mich absolut überzeugt, weshalb ich in den kommenden Wochen ein weiteres Buch, dieses Mal von Marilyn Yalom allein, vorstellen werde. Doch bevor ich mich nun ihrem letzten Buch zuwende (Die Unschuld der Opfer) möchte ich jeder Person dieses Buch ans Herz legen. Ehrlichkeit, philosophische Gedanken und die Auseinandersetzung mit dem Tod - das ist es, was dieses Buch besonders macht. Jahreshighlight ✨

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