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Rezension zu
Die Welt ohne Fenster

Wundervoll und sehr besonders

Von: Leselisel
10.06.2021

»Das ist das Märchenland!«, flüsterte Eepersip. »Ich habe die Wiese geliebt, ich habe das Meer noch mehr geliebt, aber noch bevor ich wirklich in den Bergen angekommen bin, weiß ich, dass ich sie am allermeisten liebe.« „Die Welt ohne Fenster“ ist eine überschäumende Liebeserklärung an die Natur und an das Alleinsein. Fantasievoll, kompromisslos und faszinierend. Barbara Newhall Follett war erst zwölf Jahre alt, als sie diesen Roman schrieb. Mit wachsender Begeisterung habe ich dieses Buch gelesen und bin der jungen Heldin Eepersip auf ihre Wiese gefolgt, habe ihr beim Tanzen und Singen zugeschaut, sie ans Meer begleitet und bin zuletzt mit ihr in das zauberhafte Reich der Berge gestiegen. Newhall Folletts Schilderungen haben mich an meine eigene Kindheit erinnert, an Sommernachmittage in der Buche vor meinem Elternhaus, die für mich ein kleiner Palast war mit verschiedenen Geschossen. An meine Erkundungstouren in den Hecken und Büschen unserer Nachbarschaft. Die kleine Eepersip lässt alles hinter sich, verlässt ihre Eltern und geht mehr und mehr in der Natur auf, die sie so liebt. Häuser, Menschen und die Zivilisation sind ihr zuwider, es zieht sie hinaus in die freie wilde Natur. Sie lebt mit Rehen, Streifenhörnchen und Schmetterlingen, trinkt Wasser aus Bächen und Seen und trägt Kleider aus Farnen. Stets folgt sie ihrem Herzen, ist fröhlich und macht nur, was ihr gefällt und worauf sie gerade Lust hat. Die Naturbeschreibungen von Barbara Newhall Follett wirken wie Traumbilder. Sie haben mich entspannt und erfreut. Zwar gibt es immer wieder ähnliche Schilderungen, in denen Eepersip tanzt und lacht und ihr wildes Leben geniesst. Die Geschichte hat aber mehr Handlung, als ich zuerst erwartet hatte. Und einen passenden Schluss, der Eepersips mehrjähriges Abenteuer wunderbar abrundet. Der Roman von Eepersips Leben in der Natur hat mich wiederholt an D. H. Lawrences „Der Mann, der Inseln liebte“, erinnert. Sie ist sozusagen das kindliche, heitere Gegenstück zu Lawrences düsterer Geschichte einer Abkehr. Das Buch ist sehr schön und hochwertig gestaltet mit Aquarellen und einer interessanten Einführung von Jackie Morris. Darin erfährt man einiges über die Entstehung dieses aussergewöhlichen Buches und auch über Barbaras Leben. Mit 25 Jahren verliess diese die Wohnung, die sie mit ihrem Ehemann bewohnte, und verschwand für immer. Vor diesem Hintergrund berührt ihre Geschichte von der kleinen Ausreisserin Eepersip um so mehr, in der sie ihr eigenes Verschwinden vorweggenommen hat. Ein wunderschönes Buch für alle, die mit ihrem inneren Kind in Kontakt kommen möchten und die sich für die Fantasie und Naturverbundenheit eines besonderen Mädchens interessieren. Für alle, die vom Weggehen träumen und die Natur lieben

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