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Rezension zu
Klima

Zweifelhafter Aktivismus

Von: Thomas Lawall
08.06.2021

Das fünfte Kapitel würde sich, unter einigen anderen, besonders gut als Vorspann für eine Filmumsetzung eignen. Irgendwo auf einer Nebenstrecke in Nebraska ist ein Mann unterwegs. Er hat es nicht eilig, obwohl er bereits fast einen halben Tag unterwegs ist. Plötzlich bemerkt er einen Polizeiwagen mit eingeschalteten Signalleuchten hinter sich. Einer Schuld ist er sich nicht bewusst, dennoch fährt er sofort auf den rechten Seitenstreifen. Ein junger Polizist nähert sich, während er die Scheibe herunterlässt. Eine weitere Beschreibung dieser Szene verbietet sich leider in einer solchen Besprechung. Was aber sicher verraten werden darf ist die Tatsache, dass man die Spannung wahrhaftig knistern hört ... ... sowie in vielen anderen Kapiteln auch. Allerdings nur, wenn man sich mit dem Stoff anfreunden kann, der mit Doppelmoral schwer belastet ist. Die Story ist schnell umrissen. Ein Umweltterrorist "mit Herz" ist unterwegs, um spektakuläre Anschläge auf umweltbelastende Ziele zu verüben. Sie gelingen, aber leider müssen Unschuldige dabei ihr Leben lassen, was dem "Green Man" selbstverständlich schrecklich leid tut. Der arme Kerl steht im ständigen Widerstreit mit seinem Gewissen ... Sinn des Ganzen ist, die Menschheit durch jene Aktionen wachzurütteln, um den gemeinsamen Widerstand gegen die drohende Zerstörung aller Lebensgrundlagen auf dem Planeten zu formieren. Ein ehrenwertes und auch wichtiges Ziel, da die Zeit tatsächlich knapp werden dürfte. An der Diskussion darüber will sich der Rezensent nicht beteiligen. Nur eines dürfte trotz aller Dringlichkeit klar sein: Mit Gewalt würde man niemand überzeugen können. Deshalb dürfte es ausreichen, "Klima" als das zu bezeichnen, was er ist: Ein Thriller, also ein fiktives Werk. Und dieses hat das Recht, weit über das gegebene Ziel und die Realität hinauszuschießen. Die spektakuläre Story allein reicht David Klass aber nicht. Die "Action" ist zwar weder zu übersehen noch zu überhören, doch die Hochspannung siedelt er eher in der schier unmöglich erscheinenden Fahndung nach dem "Green Man" an. Die üblichen Behörden scheitern kläglich, doch da ist der junge Datenanalyst Tom Smith, der gegen alle Ströme schwimmt. Um, nicht ohne Hohn, zu unterstreichen, in welchem Land die Geschichte spielt, bringt der Autor einige amüsante Querschläger zum Vortrage, die auf höchste Kreise zielen. Egal, ob es sich um jemanden handelt, der nicht gerade für seine Geduld bekannt ist, oder um einen "streitsüchtigen Egomanen mit der Intelligenz eines Kohlkopfs". Alles in allem ist "Klima" ein Thriller, der, um aktuelle Umweltprobleme herumgestrickt, durchaus für ein, zwei Abende Hochspannung verspricht und auch hält.

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