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Rezension zu
Grenzgängerin aus Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

IM GRENZGEBIET DER EMOTIONEN

Von: mirabellaparadise
04.06.2021

Die auf wahren Schicksalen basierten Romane von HERA LIND, die rund um die deutsche Teilung gehen, haben ihren besonderen Reiz. Verknüpft mit dramatischer Zeitgeschichte bieten die Geschichten zweifelsohne ein besonderes Potential nicht nur für diejenigen, die in den 60er-90er Jahren in irgendeiner Form davon betroffen waren, sondern auch für jüngere Jahrgänge, die sich an das strenge Regime der DDR-Diktatur nicht mehr erinnern können oder dieses niemals kennengelernt haben. Nachdem ich bereits von der HÖLLE WAR DER PREIS und ÜBER ALLE GRENZEN fasziniert war, stand dieses Buch seit der Vorankündigung direkt auf meiner Wunschliste. In dieser Romanbiographie, geht es um die junge Weimarer Kosmetikerin Sophie, die dem Familienvater Karsten hoffnungslos verfallen ist, während dieser sie mit Versprechen auf eine gemeinsame Zukunft jahrelang zappeln lässt. Wie es bei heimlichen Geliebten üblich ist, verbringt sie Wochenenden, Weihnachten und Urlaube alleine. Dann lernt sie bei einem Bulgarien-Urlaub den westdeutschen Mann Hermann kennen, der sich auf den ersten Blick unsterblich in sie verliebt und ihr einen Heiratsantrag macht. Schnell nimmt die Handlung Kurs auf ein Liebesdrama unter denkbar ungünstigen Bedingungen. Berauscht von ersten romantischen Momenten und der Einsicht, dass ihre Beziehung mit Karsten keine Zukunft hat, stellt Sophie einen Ausreiseantrag, der nach einem langen, aufreibenden Prozedere kurzfristig genehmigt wird. In der Fremde angekommen, findet sich die Protagonistin nicht mit der neuen Situation zurecht, zumal sich ihr zukünftiger Bräutigam aus beruflichen Gründen im Ausland befindet. In der DDR drehte sich Sophies Lebensmittelpunkt um Glamour, Schönheit und Luxus. Nun muss sie im Landgasthof ihrer zukünftigen Schwiegereltern Arbeiten nachgehen, die sie nicht gewohnt ist. Als nun Liebesbriefe von Karsten eintrudeln, hat Amor leichtes Spiel. Infolge von Unsicherheit, Irritationen und Frustration über die Komplikationen fasst Sophie einen folgenschweren Entschluss: Sie kehrt in die DDR zurück. Zu ihrer Enttäuschung empfangen weder der skrupellose Karsten (der sie lediglich in eine Romeo-Falle gelockt hat) noch der Arbeiter-und-Bauern-Staat sie mit offenen Armen – sie landet im Stasi-Knast. Der flüssige, fesselnde Schreibstil von Hera Lind gefällt mir ausgesprochen gut. Dieses Buch habe ich innerhalb von 4 Stunden gelesen.

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