Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Hillary

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannendes Gedankenspiel

Von: buchfreude
03.06.2021

Die Frage, mit der sich das Buch „Hillary“ von Curtis Sittenfeld beschäftigt ist: Was wäre, wenn Hillary Rodham Bill Clinton nicht geheiratet hätte? Ein spannendes Gedankenspiel, welches sich nah an den Fakten der Geschichte hält. Ich mochte den nahen Bezug an die tatsächlichen Ereignisse sehr gerne, da somit die eine Entscheidung nur minimal etwas im Verlauf der Geschichte geändert hätte. Natürlich könnte man die gesamte Fantasie rauslassen und einen gänzlich anderen Weg einschlagen, aber ich vermute, dass Sittenfeld vor allem Hillary als wirkliche Person darstellen wollte und nicht eine erdachte Version in ihrem neuen Szenario. Doch nun die Bewertung zum Buch, die sich allein auf die Charaktere in der fiktiven Geschichte beziehen und keinerlei Bewertung der realen Personen darstellen. Ich mochte das Buch am Anfang wirklich sehr und fand es ziemlich interessant. Aber irgendwann nervten mich diese ständige Schwärmerei über Bill Clinton und die Aussagen, dass kein anderer Mann Interesse an Hillary zeigte. Und gerade das fand ich dann im erdachten Szenario schade. Bill übte über längere Zeit eine gewisse „Macht“ über Hillary aus, die möglicherweise sogar für ihr Beziehungsleben entscheidend war. Hier hätte mir eine andere Richtung doch mehr gefallen. Aber dafür fand ich die Szenen mit der politischen Situation ab 2005 sehr spannend, da ich erst ab da ein Alter erreicht habe, wo man (zumindest etwas) von der US-amerikanischen Politik mitbekam. Das Ende hat den etwas langatmigen mittleren Teil korrigiert, sodass ich insgesamt den Roman gerne gelesen habe. Ich hätte mir eine kürzere, aber dafür knackigere Ausschmückung des Was-wäre-wenn-Szenarios gewünscht. Das Buch hat mit seinen 500 Seiten definitiv langatmige Stellen, die störten. Da konnte dann auch der Schreibstil der Autorin die Stellen nicht wirklich retten. Hillary erscheint im Roman zunächst sehr selbstbewusst und stark, wird mit Bill Clinton aber etwas ausgebremst. Doch den „Tiefpunkt“ der Figur ist erst nach der Ablehnung und endgültigen Trennung von ihm erreicht. Erst als sie politisch aktiv wird und somit an Selbstbewusstsein gewinnt, überzeugt mich der Charakter sehr und wurde mir zunehmender sympathisch. Bill hingegen mochte ich gar nicht. Das Buch ist ein mehr oder weniger gelungenes, an realen Fakten orientiertes Gedankenspiel, dass vor allem politisch interessierte Menschen Freude bringen könnte. Zudem regt es dazu an, mehr über Hillary erfahren zu wollen und die Wahrheit in der Fiktion zu finden.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.