Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Alster-Schule - Zeit des Wandels

Julia Kröhn - Die Alsterschule - Zeit des Wandels

Von: Jana
31.05.2021

Damals war alles besser! War es das? Am Anfang des Buches vielleicht. Felicitas Markquardt zieht 1930 vom Land in die Großstadt Hamburg, um als Lehrerin an einer weiterführenden Schule zu unterrichten. Einer Schule, an der ein strenges Regime herrscht. Auf Pflicht, Zucht und Ordnung wird sehr viel Wert gelegt. Das Leben in Zwängen ist allerdings nichts für Felicitas. Bereits am ersten Unterrichtstag wird sie gefeuert. Alsbald schon findet sie eine neue Anstellung an einer Schule, an der sich die Schüler freier entfalten dürfen. Regeln und Unterricht sind nicht so streng, der Umgang miteinander ist liebevoller. Doch die neu gewonnene Freiheit sowohl in der Großstadt als auch in ihrer Schule kann Felicitas nicht allzu lange genießen, bzw. immer schwerer genießen, denn Adolf Hitler erlangt immer mehr Macht im Land, was sich sowohl auf das Privatleben Felicitas´ auswirkt, als auch auf die Unterrichtsmethoden, die immer strenger, einengender und nationalistischer werden. Jahrelang kämpft die Lehrerin dagegen an, um sich ihre Freiheit sowohl beruflich als auch privat zu bewahren. Aber gelingt ihr das? Was für ein Buch! Ich hätte nicht gedacht, dass ich Liebesszenen einmal so herbeisehnen würde, wie es bei Julia Kröhn der Fall sein würde, um abzuschalten von der Schwere, die ich so nicht erwartet hatte. Der Einband vermittelt ein schönes Leben einer jungen Frau an einer Schule. Eventuell eine kitschige Liebesgeschichte, die ich nicht unbedingt brauche, aber die zum Abschalten vom Alltag gern einmal gelegen kommt. Doch das Gegenteil war der Fall. Das Cover gibt leider nicht das wieder, was den Leser erwartet. Es ist zu lieb, zu harmlos. Aus Geschichtsbüchern, Texten und Unterricht wissen wir, was passierte, als Adolf Hitler die Macht in Deutschland an sich riss. Aber diese Texte und Aussagen waren oft sehr theoretisch, kühl, statisch. Ich habe kaum Bücher gelesen, die das Leben einer kleinen Gruppe von Menschen so emotional und nahbar darbringt wie "Die Alsterschule". Oft musste ich tief durchatmen oder das Buch weglegen. Die von mir nicht unbedingt gebrauchten romantischen Szenen wurden dann doch zu einer liebgemeinten Pause von dem schweren Lesestoff. Das Ende des Buches ist offen und ich hoffe, dass, trotz all der lähmenden Schwere während des Lesens, der Roman Fortsetzung findet. Zu viele Fragen sind aufgeworfen worden, die nach Beantwortung rufen. Ich empfehle das Buch sehr gern weiter. Man muss allerdings selbst in guter Verfassung sein, sonst könnten viele Stellen im Buch den Leser noch mehr in trübe Stimmung bringen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.