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Rezension zu
Die Frauen von Kopenhagen

Mehr als nur Feminismus

Von: Jessica
31.05.2021

Der Roman beginnt im Jahre 1885 in Kopenhagen, genauer gesagt in der Tuchfabrik Ruben. Dort arbeiten Nelly und ihre Schwägerin Marie, bis diese einen schweren Arbeitsunfall aufgrund der schlechten Bedingungen erleidet. Geschockt von dem Verhalten der Verantwortlichen versucht Nelly der Sache auf den Grund zu gehen um Gerechtigkeit für Marie und alle anderen Frauen zu bekommen. Bei ihren Nachforschungen stößt sie jedoch auf großen Widerstand und Verbündete sind schwer zu finden. Zur etwa selben Zeit in Jütland muss Anna (die Schwester von Johannes, Nellys’ Geliebten) eine schwere Entscheidung treffen. Verlassen von ihrem Freund, mit einem pflegebedürftigen Vater und einem kleinen Hof der keinen Gewinn bringt, sieht sie sich gezwungen den reichen Nachbarn Peder zu heiraten. Nachdem sie eine beunruhigende Nachricht aus Kopenhagen erhält, entscheidet sich Anna die Sache selbst in die Hand zu nehmen und fährt in die Stadt. In ihrem Roman beschriebt Tinning die schweren Bedingungen unter denen nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder zur Zeit des 19. Jahrhunderts leben und arbeiten mussten. Durch die Augen der Protagonistinnen erlebt der Leser das alltägliche Leben der Frauen zu einer Zeit, in der es noch nicht um Gleichberechtigung sondern lediglich darum ging gehört zu werden. Anders als vielleicht erwartet geht es in ihrem Roman nicht ausschließlich um die Anfänge der Frauenbewegung in Dänemark. Tinning beschriebt in großem Detailreichtum Menschen und Leben in Kopenhagen. An einigen Stellen wirkt dies etwas gezwungen, was aber dem Buch im gesamten nicht schadet. Die Autorin schafft es in ihrem Roman viele verschiedene Genres miteinander zu vereinen und eine spannende Geschichte über die sozialen Ungerechtigkeiten und den Kampf der „kleinen Leute“ zu erzählen. Dieses Buch ist nicht nur für Fans von historischen Romanen interessant, sondern für alle die eine realistische und fesselnde Lektüre suchen.

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