Rezension zu
Die Verlassenen
Der Elefant im Raum
Von: books.of.alyJohannes' Vater beschließt eines Tages, seinen Sohn bei der Großmutter abzugeben und zu verschwinden. Wohin, das weiß Johannes nicht. Das einzige, was er weiß, ist, dass es seit dem Tod seiner Mutter vor 8 Jahren nie mehr so war wie früher mit seinem Vater. Niemand erklärt ihm, was wirklich passiert ist, es gibt nur stetig diesen "Elefant im Raum". "Die Verlassenen" ist ein Roman über Erinnerungen, Schmerz, der nicht zugelassen wird und Geschehnisse, die nicht aufgearbeitet werden. Der Protagonist wird in seiner Kindheit von allen Menschen um sich herum bevormundet, nie gibt es Konsequenzen für Dinge, die er angestellt oder falsch gemacht hat. Beim Lesen des Romans bleibt immer das Gefühl, dass alle anderen so viel mehr wissen, nur keiner erklärt Johannes, was wirklich passiert ist - und dementsprechend wissen wir Lesenden es auch nicht. Der Autor Matthias Jügler hat mit diesem Buch ein sehr emotionales aber sprachlich wunderschön arrangiertes Werk geschaffen, das nach 170 Seiten mit einem Ende brilliert, das in meinen Augen nicht passender hätte sein können. Wer an einem sonnigen Tag ein paar schöne Lesestunden auf einer Parkbank verbringen möchte oder bei Regen eingekuschelt auf dem Sofa, der*dem empfehle ich dieses kurzweilige aber grandiose Buch.
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