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Rezension zu
Der Schönheitssalon 1

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Schönheitssalon - Das Erbe der Schwestern

Von: MarySophie
28.05.2021

Handlung Berlin 1925 Helena Rosenberg wächst in einer einfachen und ländlichen Gegend auf und kennt die Großstadt bisher nur vom Hören. Bis sie erfährt, dass ihr unbekannter Vater sie als Erbin eingesetzt und sie in Berlin eine Halbschwester hat. Kurzerhand macht sich Helena auf den Weg, sie möchte nicht nur Charlotte kennenlernen, sondern auch schauen, wie ihr Vater gelebt hat. Allerdings erwartet sie eine Schwester, die nicht sehr begeistert über das Kennenlernen ist und eine hochverschuldete Apotheke. Schnell jedoch findet Helena einen möglichen Weg, um die Schulden zurückzuzahlen: sie stellt eigene Kosmetik her und verkauft sie in der Apotheke. Und auch das aufregende Nachtleben bietet für Helena und Charlotte einige Möglichkeiten... Meinung Das Cover finde ich einerseits gut, andererseits besitzt es nur wenige Alleinstellungsmerkmale. Dazu zählen für mich vor allem die hübschen Verzierungen an den Seiten, diese glänzen je nachdem, wie man das Buch hält und geben dem Bild einen schicken Rahmen. Ich mag auch das Treppenhaus im Hintergrund, das Geländer ist äußerst ansprechend gestaltet und wirkt auf mich sehr edel. Lediglich die Dame im Vordergrund empfinde ich als zu viel. Sie ist zwar schick und gut gekleidet, aber ich kann mich mit ihrem Auftritt nicht anfreunden. So habe ich gesamt einen guten Eindruck, finde aber nicht, dass das Gesamtbild etwas besonderes ist. Dieser Roman ist der mittlerweile fünfte, den ich von Nora Elias gelesen habe. Und immer wieder zeigt die Autorin eine solide Leistung, sie schafft interessante Charaktere und spannende Geschichten. Das war für mich auch ein Grund, weshalb ich den Roman unbedingt lesen wollte. Ihre Bücher enttäuschen mich nie und darauf habe ich auch bei ihrem neuesten Werk gesetzt. Dieser ist mir bereits in der Verlagsvorschau aufgefallen und die Inhaltsangabe klang direkt so gut, dass ich mir den Roman nicht entgehen lassen wollte. Er landete direkt auf meiner Wunschliste und es hat mich sehr glücklich gemacht, das Buch letztendlich als Rezensionsexemplar zu erhalten. Dafür möchte ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal bedanken! Es findet eine Unterteilung in drei Teile statt, man kann sagen, dass jeder Teil einen Abschnitt im gemeinsamen Leben der Schwestern umfasst. Sie lernen sich im ersten Teil kennen und daraufhin lässt sich gut verfolgen, wie sie sich gegenseitig einschätzen, welche Vorurteile sie gegeneinander haben und wie Annäherungen, aber auch Distanzierungen aussehen. Die Teile sind nicht in typische Kapitel gegliedert, sondern werden anhand von Monats- und Jahresangaben unterteilt. Das ist eine geschickte und sehr hilfreiche Lösung, so hat man immer im Blick, über wie viele Jahre sich die Handlung erstreckt und man kann schauen, wie viel Zeit seit dem Beginn des Buches vergangen ist. Zudem erhält die Geschichte so einen Rahmen, man kann einen genauen Anfangs- und Endpunkt nennen und schauen, wie viele Jahre die Protagonisten im Verlauf des Romans altern. Daher bin ich ein großer Fan von den genauen Zeitangaben gewesen und habe mich sehr gefreut, dass diese so gut und zahlreich eingesetzt wurden! Ich war ein wenig überrascht davon, dass es eingangs nicht erst noch wenige Seiten mit Erklärungen oder Hintergrundinformationen gibt. Vielmehr gibt es einen direkten Start in die Handlung, es gibt kein Geplänkel, sondern es wird kurz und bündig genannt, was für den Einstieg wichtig ist und zusätzliche Informationen erhält man dann im Laufe der Geschichte. Ich mochte das ganz gern, es hat zu der Handlung und zu der allgemeinen Situation gepasst und es gab im Folgenden noch genügend Gelegenheiten, um sich ein besseres Bild von den Personen zu machen und noch mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Die Sprache ließ sich durchweg gut und flüssig lesen. Nur selten wurden Fachbegriffe eingebunden, wodurch der Schreibstil sich als recht einfach, aber trotzdem einnehmend gestaltet. Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen und ich konnte mir zahlreiche Szenen gut vorstellen. Mit direkten, knappen und bildreichen Worten wurden die Situationen lebendig dargestellt und ich konnte mich problemlos auf die Ereignisse einlassen und mich auf die Handlung konzentrieren. Historische Hintergründe werden nur sehr sehr selten eingebunden. Vor allem im Zusammenhang mit der Arbeit und dem Vermögen einer Frau im Falle einer Hochzeit werden einige Details genannt. Ansonsten erfährt man recht wenig davon, was in der Welt und der Politik vor sich geht, was mich ein wenig verwundert, was ich aber auch mag. Es steht eindeutig die Geschichte der beiden Schwestern im Mittelpunkt und die Autorin hat sich komplett darauf konzentriert. Im Roman gibt es drei Erzählperspektiven. Am häufigsten werden die von Helena und Charlotte genutzt, dazu gibt es noch eine weitere, die allerdings eine deutlich untergeordnetere Rolle spielt. Auf diese Weise kann man sich von den Protagonisten, aber auch den einzelnen Situationen ein solides und umfangreiches Bild machen, die Geschichte wird direkt vielfältiger und dadurch interessanter. Zudem erhält man Einblicke in verschiedene Gedankenwelten und kann schauen, was die Protagonisten gerade fühlen. Allein dadurch entstand eine authentische, abwechslungsreiche und lebendige Erzählweise, die gut unterhalten hat und die dem Buch Tiefe verleiht. An keiner Stelle kam für mich Stimmung auf. Weder in einem positiven, noch in einem negativen Zusammenhang. Für mich wird die Handlung zwar lebendig, aber auch distanziert beschrieben, wodurch ich zwar nicht mit den Figuren mitfiebern konnte, sie aber trotzdem ein wenig ins Herz geschlossen habe. Mich hat die fehlende Stimmung nur selten gestört, häufig empfand ich die Abwesenheit sogar passend. Denn für mich sind die allen voran Helena und Charlotte zwar lebendige, authentische und teilweise auch sympathische Charaktere, allerdings treten sie häufig recht kühl und nicht sehr herzlich auf. Daher wären große Gefühle komplett fehl am Platze gewesen! Es gibt beim Setting einige Orte, die deutlicher im Mittelpunkt stehen. Dazu zählt vor allem die gemeinsame Apotheke, sowie die Wohnung der Schwestern und das Haus von der Person, die als dritte Perspektive dient. Diese Örtlichkeiten sind mit bildhaft umschreibenden Worten ausgestattet, sodass ich mir die Orte auf Anhieb vorstellen konnte. Ich mochte es dabei sehr, wie unterschiedlich die Beschreibungen ausgefallen sind. Man lernte als Leser sowohl sehr feine und noble Orte und Gebäude kennen, als auch eher einfache Gegenden, die schlichter daherkommen. So entsteht eine lebhafte Vielfalt, die sehr passend für Berlin ist und einen Hauch des Lebensgefühls in den 1920er aufzeigt. Insgesamt erstreckt sich die Geschichte über knapp zweieinhalb Jahre. In dieser Zeit lernt man mit Helena nicht nur Berlin kennen, sondern auch Charlotte, diverse andere Protagonisten, sowie die Zeit der 1920er Jahre. In der Handlungszeit passiert einiges, wobei es immer wieder Abschnitte gibt, die ruhiger sind und solche, in denen ein wenig Spannung aufkommt. Dadurch entsteht ein netter Wechsel, der sehr natürlich wirkt und gut zum Erzähltempo gepasst hat. Ich finde es sinnvoll, dass immer mal ein wenig Zeit übersprungen wird. So bleibt die Handlung knackig und für meinen Geschmack gab es auch keine Längen. An keiner Stelle hatte ich den Eindruck, dass ich etwas verpasst habe und ich mochte es, dass man im Grunde nur bei jenen Szenen dabei ist, die für den weiteren Fortgang der Geschichte wichtig sind. Es gibt recht wenige Personen, die immer wieder auftreten. Im Grunde handelt es sich dabei um eine kleine Gruppe an Figuren, die man besonders gut kennenlernt, dazu gibt es nur noch einige Nebencharaktere. Eines haben jedoch alle gemeinsam: Ihnen wurden Merkmale und Eigenheiten verliehen, die sie einzigartig machen und dabei helfen, dass ein jeder aus der Masse heraussticht. Nicht alle empfand ich direkt als sympathisch, manche wurden es erst mit der Zeit, andere hingegen habe ich am Ende negativer betrachtet als noch am Anfang. Und obwohl ich das Gefühl habe, dass alle Protagonisten gleich behandelt wurden, stechen doch zwei hervor: Helena und Charlotte. Mit ihnen verbringt man die meiste Zeit und sie begleitet man auf ihrem Weg. Beide zeigen verschiedene Facetten von sich und man kann gut schauen, wie sie sich im Verlauf der zwei Jahre entwickeln und reifer werden, teils ihre Träume loslassen oder verwirklichen und wie sie damit umgehen, dass sie plötzlich zusammenleben. Ich finde, dass man dadurch einen guten Draht zu den zwei Damen findet und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit ihnen im zweiten Band! Zudem fand ich es interessant, wie ich besonders einer Figur auch nach dem Ende des Buches noch immer nicht über den Weg traue. Ich kann diese Person einfach nicht recht einschätzen, sie zeigt sich mal von ihrer freundlichen Seite, wo ich ihn sehr gern mag, allerdings kommen dann manchmal Kommentare, bei denen ich wieder an seinem Charakter zweifel. Daher bin ich gespannt darauf, wie dieser Protagonist im zweiten Band dargestellt wird und wie es mit ihm weitergeht! Fazit Und wieder hat Nora Elias ein Werk verfasst, mit dem sie mich überzeugen konnte. Ich hatte das Buch innerhalb von knapp drei Tagen ausgelesen und hatte danach große Lust darauf, direkt die Fortsetzung zu lesen, die noch dieses Jahr erscheinen wird. Zu sehr war ich von den Ereignissen und den Personen gefangen und ich wollte einfach unbedingt wissen, wie es weitergehen wird! Und ich glaube, allein das sagt aus um zu merken, dass ich mit dem Roman wirklich schöne Stunden hatte. Es hat für mich fast alles gepasst, nur ein-zwei Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, die nicht ganz rund waren, ansonsten bin ich durch und durch begeistert! Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

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