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Rezension zu
Denke nach und werde reich

Guter Einstieg in die Spiritualität

Von: comunicane
16.05.2021

So lautet der Titel eines im Jahr 1937 erschienenen Buches von Napoleon Hill. Das Buch hat sich seither über 30 Millionen Mal verkauft. Die Vermutung liegt nahe, dass es das Ziel vieler Menschen ist, reich zu werden. Mir ist der Name Napoleon Hill mehrmals in spirituellen Kreisen begegnet, daher hat das Buch mein Interesse geweckt, auch wenn es nicht von Napoleon Hill selbst geschrieben wurde, inhaltlich gibt der Autor Joe Kraynak allerdings exakt wieder, was Napoleon Hill vor fast 100 Jahren geschrieben hat, in einfacherer moderner Sprache und in Form eines Arbeitsbuchs. Hätte ich den Namen Napoleon Hill nicht bereits mit Spiritualität verbunden, hätte ich vermutlich unter dem Titel "Denke nach und werde reich" einen Erfolgsratgeber erwartet, der Geschäftsstrategien behandelt, mit denen man in geschickter Weise ohne körperliche Arbeit Geld verdienen kann. Tatsächlich geht es um Themen wie Visualisieren, Telepathie, das Unterbewusstsein, das Selbst und um viel Feinstoffliches. Heutzutage würde man von mentalem Training oder sein Mindset auf Erfolg programmieren, sprechen. Damals war Spiritualität als Begriff vermutlich noch nicht in diesem Sinne verbreitet, andererseits gehe ich davon aus, dass Hill bewusst diesen provokativen Titel gewählt hat, schreibt er doch selbst im Buch, dass der Titel entscheidend für den Erfolg eines Buches ist und auf diese Weise macht er auch Menschen neugierig, die nicht in erster Linie an Spiritualität oder Mentaltraining interessiert sind. Der Titel impliziert einen leichten Weg, der ohne Scheitern zum Reichtum führt. Beim Lesen wird einem allerdings ziemlich bald klar, dass dieser Weg alles andere als leicht ist und es ohne Scheitern - oftmals mehrmaliges - nicht möglich ist reich zu werden. Der Glaubenssatz "um reich zu werden, muss man viel und hart arbeiten" entspricht wie so viele dennoch nicht der Realität. Um reich zu werden, benötigt man eine gewisse mentale Einstellung. In den ersten Kapiteln wird der Eindruck vermittelt, man müsse das Buch nur oft genug lesen um diese Einstellung zu bekommen. Im weiteren Verlauf des Buches wird deutlich, dass viel Arbeit an sich selbst sowie aktives Tun erforderlich ist. Während des Unternehmertums entwickle ich mich durch Herausforderungen und Scheitern persönlich weiter und erlange dadurch eine Gewinnereinstellung. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mentale Arbeit anstrengender ist als körperliche Arbeit, sie ist jedoch auch nachhaltiger und effektiver. Die Beispiele vieler bekannter erfolgreicher Menschen machen das Buch unterhaltsam und spannend. Von einem Arbeitsbuch hätte ich allerdings mehr praktische Aufgaben erwartet. Tatsächlich gibt es nur einen Fragenkatalog zur Selbsteinschätzung. Ich habe mich in den letzten Themen viel mit diesem und spirituellen Themen allgemein beschäftigt, dennoch gab mir das Buch den einen oder anderen neuen Denkanstoß. Das Pferd von hinten aufzäumen, kam mir beim Lesen spontan in den Sinn, denn das Buch vermittelt den Eindruck, reich werden wäre der Schlüssel zur Glückseligkeit. Im ersten Schritt geht es um die Macht der Gedanken, im zweiten Schritt um Selbsterkenntnis und im dritten Schritt um Angst. Erst in Schritt 14 wird ein konkreter Plan entwickelt, wie das Verlangen nach Reichtum konkret in Geld umgewandelt werden kann. Es bedarf also zunächst viel Arbeit an sich selbst, das Auflösen von Blockaden und hindernden Glaubenssätzen sowie die Akzeptanz von Ängsten. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein höheres Bewusstsein, in dem der Zugriff auf unsere Intuition und Kreativität möglich ist. In diesem Bewusstsein ist materieller Reichtum nicht mehr das oberste Ziel, die Welt mit eigenem Gedankengut zu bereichern wird zur obersten Motivation, Erfolg und Geld sind dann nur noch die Nebenprodukte davon. Die einzelnen Schritte sind mir durchaus bekannt aus anderen spirituellen Büchern, die Herangehensweise ist in diesem Buch eine andere, aber wie sagt man so schön: Viele Wege führen nach Rom. Als Einsteigerbuch in das Thema Spiritualität, Manifestieren und "Money Mindset" halte ich das Buch für sehr geeignet. Beim Schreiben dieser Rezension kommt mir gerade eine neue Erkenntnis bezüglich einer Fragestellung, die mich seit Wochen beschäftigt. Aufgrund meines eigenen Wegs und dem vieler bewusster Menschen, bekam ich den Eindruck es bedarf notwendigerweise eines Wendepunkts in Form eines physischen oder psychischen Zusammenbruchs, der einen dazu bewegt, an sich zu arbeiten und dadurch ein höheres Bewusstsein zu erlangen. Dieses Buch brachte mich auf den Gedanken, dass auch das starke Verlangen nach Reichtum den Weg in ein spirituelles Leben eröffnen kann. Voraussetzung dafür ist, dass der Wille wirklich groß sein muss, so groß, dass er Misserfolge und Niederlagen überwindet. Die Auseinandersetzung mit sich selbst muss also nicht zwangsläufig durch Krise oder Krankheiten hervorgerufen werden. Leidensdruck ist entscheidend für eine Veränderung und wenn dieser durch materiellen Mangel gegeben ist, umso besser!

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