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Rezension zu
Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis

Vorurteile mit viel Humor unter die Lupe genommen

Von: Stage Reptiles
16.05.2021

Craft-Bier und vegane Würstl im niederbayerischen Eichenberg? Was die Schwester von Metzger Hofbauer aus Berlin mitbringt, bringt die Bewohner des Dorfes zum Kochen – vor Wut – und dann ist einer der Berliner Eindringlinge tot und niemand ist sonderlich böse drum, oder? Manche Dinge sind unvorstellbar, wie etwa Craftbier in einem bayerischen Dorf und vegane Wurst im niederbayrischen Eichenberg. Dieser Kulturschock erhitzt die Gemüter und wie fatal dieser Berliner Einfluss auf das kleine Dörfchen ist, könnte niemand besser beschreiben als Fanny König. Es dauert nicht lange, da ist man mittendrin in der Geschichte und spürt, dass da so vieles brodelt. Wer braucht schon diese neumodischen Ernährungstrends? Fleisch hat noch nie jemandem geschadet, das Bier hat bisher immer gut geschmeckt und war nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut worden, da braucht es garantiert kein Craft-Bier, was soll das überhaupt sein? Der Kulturschock ist überspitzt, mit feinen Worten gezeichnet, sehr viel Humor, der einen schmunzeln, manchmal auch laut lachen lässt. Aber hinter all dem steckt auch ein bisschen die Aufforderung zum Nachdenken, vielleicht so gar zum Umdenken und vor allem zu mehr Toleranz. Neu und fremd muss schließlich nicht gleichbedeutend sein mit schlecht. Aber das sehen die Eichenberger noch anders. Die Spannung steigt schließlich, als es ein Toter gefunden wird und dieser ausgerechnet einer der Berliner Freunde der Rückkehrerin Claudia ist, die alles in Aufruhr versetzt haben. Schlimm ist das nicht, oder? Nun ja, eigentlich doch, denn immerhin ist ein Menschenleben beendet worden und egal, ob man die Lebenseinstellung und die Person gemocht hat oder nicht, es muss ermittelt werden, so einfach stirbt man nicht, findet zumindest Pfarrer Leopold Meininger, der damit mal wieder seine Kompetenzen weit überschreitet. Spannung, Humor, Lokalkolorit und jede Menge Niederbayern bringt König in ihrem zweiten Buch rund um den eigensinnigen Pfarrer zusammen. Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis ist ein amüsanter, kurzweiliger Lokalkrimi, an dessen Ende man neugierig ist, was Meininger als nächstes ermitteln wird.

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