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Rezension zu
Warten auf Eliza

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Warmherzige Geschichte über Alt und Jung, alltägliche Herausforderungen, sich selbst im Weg zu stehen und wie beide Seiten von einander lernen und profitieren

Von: MaEWa
16.05.2021

Ein Satz vorweg: Der Klappentext des Buches ist m.E. irreführend und unpassend. Er kreiert eine Erwartungshaltung an die Geschichte, die so nicht erfüllt wird. Sprache: Wortreich und vielfältig unterhaltsam, ohne „hochtrabend“ zu sein. Sehr bildreich, die beschriebenen Situationen kann man sich sehr gut vorstellen. Hat mir das Buch gefallen? Schwierig... Tatsächlich war ich durch den Klappentext voreingenommen und beim Lesen des Buches enttäuscht, weil sich die beschriebene Freundschaft erst ab Kapitel 19 (Seite 195 von 343) tatsächlich entwickelt. Dennoch hat die Geschichte Potential und eine spürbare Wärme, deshalb auch die gute Bewertung. Das Buch selbst: Das Buch erzählt einerseits die Geschichte von Ada, einer älteren Dame in den 70ern, die ihren Mann verloren hat und nach einer Phase der Trauer beschließt, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und neue Wege zu beschreiten, indem sie ihre Dienste als „Miet-Omi“ (Rent-a-Gran) anzubieten. In erster Linie, um neue Menschen kennen zu lernen und neue Erfahrungen zu machen und ihre Erfahrungen weiter zu geben. Dabei begegnen ihr sehr unterschiedliche und interessante Typen. Eine Enttäuschung bringt sie dann auch ihrer Schwester, Nichte und deren Kindern wieder näher. Andererseits lernt der/die Leser*in Eliza kennen. Eine junge Frau in den 20ern, die nach Oxford gekommen ist, um ihren Doktor zu machen. Sie stammt aus einfachen Verhältnissen, in der der Vater sich nach Kräften bemüht, sie zu unterstützen und die Beziehung zur Mutter etwas schwierig ist, da diese bei der Geburt Elizas eigentlich noch zu jung war, dennoch entwickelt sich auch deren Beziehung im Laufe des Buches. Eliza hat eine toxische Beziehung hinter sich, von der sie sich zunächst nicht wirklich lösen kann, wodurch sie sich immer wieder selbst im Wege steht. Ada und Eliza wohnen in der gleichen Straße gegenüber von einander und nehmen die jeweils andere durchaus als eine Konstante wahr, jedoch lange Zeit ohne sich wirklich kennenzulernen. Zum Ende des Buches verbindet die beiden Frauen über den hohen Altersunterschied hinweg eine herzliche, innige Freundschaft, die beinahe ebenso plötzlich wieder zuende gewesen wäre, wie sie begonnen hatte. Der Roman endet an einem Punkt, der zwar einen Abschluss darstellt, jedoch alle Möglichkeiten für eine Fortsetzung offen hält. Über die Autorin: Die Autorin verwendet sehr viel (vielleicht zu viel?) Zeit darauf, dem/der Leser*in beide Protagonistinnen ausführlich vorzustellen. Leider muss ich an dieser Stelle nochmals auf den unpassenden Klappentext hinweisen. Erfreulich empfinde ich dabei, dass Leaf Abuthnot auf einige typische, dramatisch-negative Klischées verzichtet, sondern ihre Figuren in Situationen darstellt, die größtenteils realistisch und nachvollziehbar sind, mit denen man sich identifizieren kann und doch auch einige Male nicht einer gewissen Situationskomik entbehren. Fazit: Alles in allem ist es eine warmherzige Geschichte über die Unterschiede von Jung und Alt und wie wunderbar sich beide ergänzen und von einander lernen und profitieren (können), wie die ältere Generation die junge erdet und Ruhe und inneren Frieden lehrt und umgekehrt von der jungen Generation Lebensfreude und eine gewisse Unbeschwertheit zurück erhält. Es ist ein Buch der eher leisen Töne. Nicht unbedingt ein Pageturner, aber ideal für einen gemütlichen Sonntag mit Buch und einer schönen Kanne Tee auf dem Sofa oder an einem verregneten Ferientag im Sommerhaus. Funfact: Die Gestaltung der Geschichte eignet sich tatsächlich gut für eine filmische Umsetzung.

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