Rezension zu
Die Alster-Schule - Zeit des Wandels
Bewegender Einblick in eine düstere Zeit der deutschen Geschichte
Von: SandraKDie Geschichte über eine Lehrerin mit Visionen ging mir unter die Haut. Die historischen Entwicklungen der Zeit zwischen 1930 und 1938 werden sehr packend in die Erlebnisse der jungen Lehrerin Felicitas Marquardt eingebaut. Das ist der Autorin meiner Meinung nach hervorragend gelungen. Es ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, die Übergriffigkeit der NS aus einer persönlichen Sicht im Alltagsleben geschildert zu bekommen, als trockene Fakten im Geschichtsbuch zu lesen. Faszinierend genug erschien mir auch, dass es schon damals eine beginnende Reform des Schulwesens gab, die zum Teil den heutigen Diskussionen gar nicht so fern sind - sei es das Thema fächerübergreifendes Unterrichten oder mehr Bewegung für die Kinder im Schulalltag. Umso interessanter, dass es auch Sicht einer mutigen Frau belichtet wird, was damals bei weitem nicht der Standard war. Wie dann aber Hitlers Gefolge es geschafft hat, das komplette Bildungswesen auf die reine Übermittlung ihrer rassistischen, antisemitische und diskriminierende Lebensform und Anschauung per Gehirnwäsche zu reduzieren, finde ich zutiefst bestürzend. Auch wie viele Gegner rein aus Angst den Zwängen unterlegen sind, ist bestürzend. Das Buch lässt sich leicht lesen trotz des historischen Hintergrunds. Einzig die "alte Sprache" fand ich zeitweise etwas lästig. Aber das gehört wohl zur authentischen Erzählung aus der Vergangenheit dazu. Deshalb aus meiner Sicht eine absolute Leseempfehlung!
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