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Rezension zu
Hillary

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

What if als politische Memoiren versteckt

Von: buch_zeit
11.05.2021

Es wurde schon lange nicht mehr politisch bei uns. Curtis Sittenfeld hat mit ihrem politischen Roman "Hillary" die What-if Thematik auf eine neue ernste und politische Ebene gehobenen. Danke @penguinverlag und @bloggerportal für diese emotionale und lehrreiche Reise. Wie der Titel schon verrät handelt das Buch von Hillary Rodham. Nur diesmal hat sie eine einzige  andere Entscheidung gefällt, die weitreichende Folgen für sie hat. Sie entscheidet sich gegen Bill Clinton. Der Anfang der Liebesgeschichte ist noch bekannt. Hillary und Bill verlieben sich an der Uni. Politisch versiert sind sie das Traumpaar der 70er Jahre. Aus Liebe folgt sie ihm nach Arkansas, um ihn in seinen Ambitionen, in den Senat zu kommen, zu unterstützen. Doch durch sein promiskuitives Verhalten verletzt, entscheidet sie sich gegen eine Heirat und kehrt ihrer Wahlheimat Arkansas den Rücken. Plötzlich stehen ihr beruflich alle Türen offen. Was wäre aus der Frau des früheren Präsidenten geworden? Fragen über Fragen die uns Curtis Sittenfeld in einem ausführlichen Roman beantwortet. Wir erleben hier  ein anderes Amerika in einer eindrucksvollen und weiblichen Stimme. Sehr realitätsnah und politisch sehr glaubwürdig recherchiert verfolgen wir den Weg Hillarys an die Spitze der Macht. Persönlich hätte ich mir mehr Liebe für Hillary gewünscht und, dass sie nicht auf eine eigene Familie verzichten muss, um als Frau politisch Ernst genommen zu werden. Doch leider ist dies momentan die Realität. Man kann nicht das Beste aus beiden Welten haben. Auch Bills Promiskuität als einzig fehlbares Laster passt in den momentanen Diskurs und wird eng mit den #metoo Vorwürfen in politischen Reihen verknüpft. Das Buch liest sich wie eine politische Biografie einer faszinierenden Frau. Sittenfeld ist es gelungen, sie menschlich und sehr stark wirken zu lassen. Mir persönlich hat dieser Exkurs ins fiktionale sehr gut gefallen. Man muss aber schon politisch interessiert sein,um die klugen Einwürfe und Wendungen von Seiten Sittenfelds in Kontext zu setzen. Ich jedenfalls wünschte mir, dass diese Geschichte die Realität  gewesen wäre. Statt Trump mehr Rodham!

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