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Rezension zu
Die Kraft des Dialogs. Gelingende Beziehungen mit dem Dialogprinzip – privat, beruflich, zu mir selbst

Wie das Leben gelingt

Von: Sandra von Siebenthal
10.04.2021

«Leben ist Beziehung. […] Gelingen unsere Beziehungen, gelingt unser Leben.» Wir alle streben nach Glück, wir alle wollen ein Leben führen, das wir als gelungenes Leben, als Leben, das für uns selber lebenswert erscheint, bezeichnen können. Nach Mirriam Prieß ist ein Leben dann ein gelingendes Leben, wenn wir erfüllte Beziehungen führen können, sei das in der Familie, in der Partnerschaft, bei der Arbeit und vor allem auch zu uns selber. „Jede Beziehung, die wir führen, verlangt eine aktive Gestaltung und Zutun durch uns selbst. Vertrauen oder das Gefühl des Zuhauseseins – beides „fällt nicht vom Himmel“. Damit beides entstehen und wachsen kann und unsere Beziehungen gelingen, brauchen wir den Dialog. Grundlegend für eine gelingende Beziehung sieht Mirriam Prieß den Dialog. Damit dieser gelingen kann, ist es wichtig, dass im sogenannten Dialogdreieck aus Du, Ich und Wir ein Gleichgewicht herrscht, keine der drei Partien dominiert, sondern alle den gleichen Stellenwert haben. Nur wenn mein Ich auf einem sicheren Fundament steht, kann ich dieses einem Du entgegenhalten. Nur wenn das Du seinen Platz hat, steht es dem Ich auf Augenhöhe gegenüber. Und nur wenn sowohl Ich als auch Du das Wir gleichermassen schätzen und beachten wie sowohl sich selber als auch das Gegenüber, entsteht ein Gleichgewicht, aus diesem heraus ein gelingender Dialog möglich ist und damit die Basis für eine gelingende Beziehung gelegt werden kann. Wichtige Eigenschaften, die es braucht für einen gelingenden Dialog sind Interesse am anderen, Offenheit für dessen Ansichten und Meinungen, Empathie als ein Mit- und Hineinfühlen, Augenhöhe und Respekt, sowie Wertschätzung und Liebe. Mirriam Prieß erläutert auf fundierte und gut lesbare Weise das Dialogprinzip, welches sie als grundlegend für ein erfülltes Beziehungsleben und damit für ein gelingendes Leben erachtet. Sie gibt dem Leser immer wieder Übungen an die Hand, mit denen dieser prüfen kann, wo er im Moment steht und wie er an einzelnen Punkten arbeiten kann. Immer wieder führt Mirriam Prieß Beispiele aus der Praxis an, um an konkreten Fällen zu demonstrieren, wie sich eine fehlende Dialogstruktur auswirken kann und womit Verbesserungen herbeigeführt werden können. Würde man die vielen Beispiele weglassen, schmölze das Buch wohl auf einen Drittel. Nun mag es durchaus Leser geben, die gerade die Beispiele wichtig finden für ein besseres Verständnis und das Gefühl, nicht blosser Theorie gegenüberzusitzen. Die Menge an Beispielen kann aber auch langatmig und eher den Informationsfluss behindernd wirken. Das Thema ist alles andere als neu, alle von Mirriam Prieß vorgebrachten Theorien und Argumente finden sich in einer ganzen Flut von Literatur (ganz prominent sicher Martin Buber), auch auf Denkzeiten erschienen schon Artikel (Echte Dialoge, Achtsame Kommunikation: Was ist ein philosophischer Dialog, etc.), aber es ist gut lesbar aufbereitet und für jemanden, der noch nie etwas zu dem Thema gelesen hat, durchaus informativ. Fazit: Ein gut lesbares und fundiert geschriebenes Buch zur Praxis des Dialogs, welcher, so die Hypothese des Buches, Voraussetzung für eine gelingende Beziehung und damit für ein erfülltes Leben ist. Empfehlenswert!

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