Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Lied der Nacht

Ein Stil, der spaltet und für mich einfach zu viel war

Von: Booknerds by Kerstin
09.04.2021

Nachdem ich die Palace Saga von C.E. Bernard über alles liebe, habe ich mich wahnsinnig auf ihre neue Reihe gefreut und mich auch gleich auf „Das Lied der Nacht“ gestürzt. Wie könnte ich warten, nachdem ich von allen Seiten nur Lobgesang zu diesem Buch höre. Ich bin mal wieder anders, von mir gibt es diesen nicht, denn ich habe das Buch nach knapp 200 Seiten abgebrochen. Allerdings hätte ich das zu Beginn gar nicht gedacht. Aber es gibt einen entscheidenden Faktor, der mich immer mehr nervte und nervte und mir die Freude am Lesen nahm: der Stil. Am Anfang war ich davon begeistert, auch wenn man direkt merkt, dass der Stil hier anders ist. Er deutet bereits an, dass diese Geschichte episch wird. Er ist poetisch angehaucht, sehr wortreich und vermittelt allein durch seinen Klang, dass man sich mitten in einem epischen Lied befindet. Komisch ausgedrückt, aber das ist der Stil nun mal auch, wenn man es so nimmt. Dazu ist er auch echt anstrengend zu lesen, da man doch auch mal mitten im Absatz zwischen den Charakteren switcht. Ein Satz hier bei einem Charakter, ein Satz beim nächsten ganz woanders und wieder zurück. Hat mir am Anfang gefallen, auch wenn es echt gewöhnungsbedürftig war. Wir haben dazu eine Mischung aus kurzen, knappen Sätzen, manchmal bestehend aus einem Wort bis hin zu verschachtelten Sätzen, die einen ganzen Abschnitt bilden. Es war mir zu episch gewollt. Vielleicht liegt es bei mir auch an der deutschen Übersetzung, man weiß es nicht. Für mich war es nach einiger Zeit zu viel. Ich merkte, dass ich beim Lesen immer wieder mit den Gedanken abschweife, einen Absatz nochmal komplett neu lesen musste. Oder erst gar keine Lust hatte, weiterzulesen. Der Stil wurde zunehmend nerviger für mich und als die Geschichte mich bei knapp der Hälfte immer noch nicht richtig gepackt hatte, habe ich es sein lassen. Dieser Stil und ich werden keine Freunde. Das muss man echt mögen, denn er ist mehr als speziell. Und dabei finde ich es so schade, denn die Geschichte an sich, hat es in sich. Die hat diesen epischen Touch und da kommt bestimmt noch so einiges Großes auf uns zu. Nüchtern betrachtet fehlt mir aber bisher auch so einiges, was Tiefe angeht. Die Hintergrundgeschichte zum Lied der Nacht kenne ich mittlerweile. Dafür ist mir bis jetzt nicht ein Charakter nähergekommen. Pluspunkt allerdings, die Geschichte genial düster und blutig, das muss man sagen. Und die Grundstory ist echt bombastisch. Laut Klappentext sollen zwar der Wanderer und die Bardin im Mittelpunkt stehen, aber so weit sind wir noch nicht. Also zumindest ich nicht, bis ich abgebrochen habe. Deshalb kann ich auch nicht sagen, wann es richtig losgeht, aber der Verlauf lässt sich ja erahnen. Bisher ist sehr viel geschehen, ohne dass wir viel davon mitbekommen. Der Stil umschreibt einfach viel, springt ständig hin und her und lässt doch so einiges aus und für mich eben die Tiefe fehlen, wie schon gesagt. Wir wissen, was das Lied der Nacht bedeutet und durften die Schatten kennenlernen. Das sind mal wirklich abartige und grausame Biester. Ganz nach meinem Geschmack. Viel mehr weiß ich noch nicht, außer, dass ich mir denken kann, dass es wohl auf eine Mission gehen wird. Aber die werde ich nicht mehr erleben. Deswegen muss ich sagen: geniale Grundidee. Die Geschichte deutet echt an, episch zu werden. Aber dieser Stil. Man kann ihn jetzt außergewöhnlich, poetisch und episch nennen. Passt sicher alles. Auf gut deutsch gesagt, war er mir einfach zu anstrengend, zu wortreich, zu blumig poetisch angehaucht und doch zu gewollt ohne große Tiefe. Das nervte mich leider immer mehr. Entweder kommt man mit diesem speziellen Stil klar oder eben nicht. Ich denke nicht, dass es hier groß irgendetwas dazwischen gibt. Und für die breite Masse sehe ich den Stil jetzt auch nicht, was aber im Grunde nichts Schlechtes ist. Das Lied der Nacht und ich sind keine Freunde geworden, aber lasst euch von mir nicht aufhalten und gebt dieser Geschichte eine Chance, wenn sie euch interessiert. Aber ich empfehle definitiv eine Leseprobe, dann merkt ihr recht schnell, ob dieser Stil etwas für euch ist.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.