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Rezension zu
Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mimi, der Krieg und die Liebe

Von: Klusi liest
03.04.2021

Der vierte Band um die Fotografin Mimi Reventlow beginnt mit einem Neujahrsempfang 1914. Mimi und Anton haben gerade erst so einigermaßen den letzten Schrecken über einen Brand im Warenausgangslager ihrer Druckerei verwunden, da kommen schon die nächsten Probleme auf sie zu. Sie müssen sich mit einem Betrugsfall auseinandersetzen, und dann gibt es zu allem Überfluss auch noch Krieg. Ein großer Teil der Handlung dieses Bands spielt während der Kriegsjahre 1914 bis 1918. Damit fehlt diesem Roman die Leichtigkeit seiner Vorgänger, aber dafür gewinnt die Handlung an Tiefe. Man begleitet die Protagonisten dabei, wie sie sich während des Kriegs über Wasser halten, die einen an der Front, die anderen zuhause in Münsingen. Alle Handlungsstränge hat die Autorin sehr ausdrucksstark umgesetzt. Man bekommt eine intensive Vorstellung, zum einen, wie es den Männern an der Front erging, welche Schrecken und Verletzungen es gab, aber auch die zurück gebliebenen Frauen hatten es nicht leicht, denn sie mussten das alltägliche Leben, die Betriebe, am Laufen halten. Dabei wachsen Mimi und ihre Freundinnen über sich hinaus. Die alltäglichen Verrichtungen, der ständige Hunger, die Sorgen um ihre Lieben die eingezogen wurden, das schweißt die Frauen zusammen. Mit viel Einfallsreichtum und fast unerschöpflicher Energie schaffen sie das schier Unmögliche. Gerade den Alltag auf der schwäbischen Alb in dieser schweren Zeit hat Petra Durst-Benning sehr intensiv festgehalten. Dazwischen erhält man Einblick in Antons Gedanken, wie er sich sorgt, wie er hilft, welche Erfolge und welche Niederlagen er erfährt. Die Charaktere sind alle sehr facettenreich und glaubhaft dargestellt. Und während jeder sein Bestes gibt, um diese schweren Jahre zu überstehen, ändern sich auch die Gefühle zueinander. Alle Protagonisten machen im Lauf dieser Jahre eine starke Entwicklung durch. Auch erfährt man, wie es Alexander und Mylo geht. Hier kommt man ebenfalls zu neuen Erkenntnissen. Es ist eine harte Zeit, die für jeden mit Verlusten einher geht. Mich konnte die Geschichte fesseln, auch wenn es ein paar kleine Punkte des Zweifels bei mir gab, denn mancher Zufall wirkte dann doch etwas konstruiert, gerade wenn ich da an Mylos Geheimnis denke, das nun gelüftet wird. Auch Mimi hat mich an einer Stelle überrascht (zu sagen, sie hätte mich enttäuscht, wäre aber dann doch zu krass.), denn bei einem Gespräch mit Anton zeigt sie eine Reaktion, die ich so nicht von ihr erwartet hätte. Auf jeden Fall hat mir das Buch wieder wunderbare Lesestunden beschert, und ich kann es kaum erwarten, mich in den Abschlussband zu vertiefen, der glücklicherweise bald erscheinen wird. Die Handlung in den einzelnen Bänden ist zwar in chronologischer Reihenfolge, aber man kann trotzdem jedes Buch auch für sich lesen. Es ist kein Problem, bei Band 4 einzusteigen, ohne die vorherigen Bücher zu kennen. ⭐⭐⭐⭐1/2

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